Verwaltungsgericht verhandelt über den Antrag einer Richterin
Birgit Malsack-Winkemann, Richterin, und ihr Anwalt Jochen Lober sitzen im Oktober 2022 im Verwaltungsgericht im Saal und warten auf den Beginn der Sitzung. Das Verwaltungsgericht Berlin verhandelt über den Antrag des Landes, eine Richterin und frühere AfD-Abgeordnete in den Ruhestand zu versetzen. 

Inhaftierte Richterin aus «Reichsbürger»-Szene des Dienstes enthoben

Berlin. Die bei einer Großrazzia gegen die «Reichsbürger»-Szene inhaftierte Berliner Juristin Birgit Malsack-Winkemann darf vorerst nicht weiter als Richterin tätig sein.

Das hat das Verwaltungsgericht Berlin in einem dienstgerichtlichen Verfahren entschieden, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte. Zudem werden der Richterin die monatlichen Dienstbezüge um 50 Prozent gekürzt. Das Gericht folgte damit einem entsprechenden Antrag der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung.

Gegen den Beschluss sei innerhalb von zwei Wochen eine Beschwerde beim Dienstgerichtshof am Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) möglich, hieß es.

Malsack-Winkemann war vergangenen Dezember bei der Großrazzia verhaftet worden und befindet sich in Untersuchungshaft. Von 2017 bis 2021 saß sie für die AfD im Bundestag, im März 2022 kehrte sie in den Richterdienst zurück.