

Fridays for Future: Jung und alt demonstriert im Pforzheimer Regen gemeinsam fürs Klima
Stuttgart/Pforzheim. Viele Tausend Menschen haben am Freitag in Baden-Württemberg erneut für besseren Klimaschutz demonstriert - und sind gegen die Klimapolitik der Bundesregierung auf die Straße gegangen. Das Bündnis Fridays for Future rief nach internationalen Massendemonstrationen im September erneut zum globalen "Klimastreik" auf. Protestiert wurde unter anderem auch in Pforzheim und Bad Wildbad.
Kundgebung in Pforzheim auf dem Waisenhausplatz
Der Klimaaktionstag begann in Pforzheim um 11 Uhr auf dem Waisenhausplatz mit Kundgebungen und Musik. Ab 12.30 Uhr zog ein Demonstrationszug von dort aus durch die Pforzheimer Innenstadt bis hin zum Bahnhof. Der Streik stand unter dem Motto "Neustart Klima".
Vor Ort waren in Pforzheim Antifa-Fahnen genauso zu sehen wie Flaggen und Mitglieder von SPD, Grünen, Volt, Greenpeace und von Gewerkschaften. Etwa 250 Personen waren es, die bei Nieselregen und Kälte durch die Stadt zogen. Nach Auskunft von Organisator Hornung war die Bewegung Extinction Rebellion, die auch mit zivilem Ungehorsam auf die Klimakrise aufmerksam macht, nicht vor Ort - allenfalls einzelne Personen davon. Die Gruppe müsse sich wohl erst formieren.
"Wir demonstrieren bis ihr handelt, heißt nicht, dass wir demonstrieren, bis die Regierung irgendwas tut, sondern bis sie das Richtige macht: konsequenten Klimaschutz umsetzen. Das Klimapaket der Bundesregierung ist kein Fortschritt, denn die Regierung verweigert sich, ihre internationale und nationale Verantwortung anzunehmen", erklärte das Organisationsteam von Fridays For Future Pforzheim vorab in einer Pressemitteilung.
Fridays For Future Pforzheim bei Facebook
Videobotschaft aus der Politik
Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast meldete sich noch vor dem Beginn des Klimastreiks in einem Video zu Wort.
Bundesweit wurden Zehntausende Teilnehmer an den Klimademos erwartet. Anlass für die Proteste ist die UN-Klimakonferenz, die am Montag (2. Dezember) in Madrid beginnt. Im Vorfeld des Treffens hatten Vertreter von Fridays for Future der Bundesregierung Untätigkeit vorgeworfen. Am Freitag soll der Bundesrat über das Klimapaket der Bundesregierung abstimmen. "Das lächerliche Klimapäckchen muss erneuert werden, weil die Bundesregierung damit jegliche Bemühungen im Kampf für Klimagerechtigkeit blockiert", sagt Miriam Siebeck, Schülerin und Demo-Organisatorin in Stuttgart.
Die Aktivisten sprechen zwar von "Streiks". In Deutschland gibt es ein Streikrecht aber nur im Rahmen von Tarifauseinandersetzungen.
PZ-news berichtet auf Instagram und Snapchat live von der Kundgebung und der Demo.