



Goldene Zeiten für Leckermäuler: Lehrlinge sprühen vor Ideen bei Wettbewerb der Bäcker-Innung
Pforzheim. Handgemachte goldene Zuckerblüten sind der besondere Blickfang eines Törtchens, mit dem Lukas Enke (16) die Gaumen und die Herzen der Juroren eroberte. Der Lehrling der Bäckerei Miller in Nagold ist Gewinner eines Wettbewerbs, mit dem die Bäcker-Innung Region Nordschwarzwald im Jahr des Schmuckjubiläums das schönste „Goldstückle“ suchte.
Auf Rang zwei landete Amely Knüpfer (18) von der Calwer Bäckerei Pfrommer mit einer so süßen wie raffinierten Kugel aus Rührteig und Buttercreme, die auf einem Stiel steckt und wie ein Lollipop verzehrt werden kann. Ganz fein gearbeitet und mit Blattgold verziert ist der „Mandarinentraum“, mit dem Dodou Bah (21) und Lamdor Mybe (27) von der Bäckerei Raisch in Calw-Oberriedt, die erst vor einem Jahr aus Gambia nach Deutschland kamen, den Bronzeplatz errangen. Mit einem Tablet-PC, einem Gutschein für einen Fachkurs und mit Fachbüchern belohnte die Innung die Leistungen. Viel wichtiger aber ist die Ehre, dass die eine oder andere Azubi-Kreation bald in Bäckereien in Serie gehen könnte. Denn alle Teilnehmer der ersten und zweiten Bäckerklasse an der Alfons-Kern-Schule, deren Arbeit gestern auch benotet wurde, haben eine Mappe mit Bildern und dem Rezept beigelegt.
Vorangegangen war der Prämierung eine intensive Prüfung und Diskussion durch Ausbilder Bernd Weber, Innungsmitglied Janis Wiskandt, Ralf Jäkle von der Prüfungskommission und den stellvertretenden Jubiläumskoordinator Alexander Weber. Sie hatten eine leckere, aber keine leichte Aufgabe. Denn zur Wahl standen etwa auch ein Goldtaler mit Pforzheim-Wappen, eine Biskuitrolle als „goldiger Barren“, mit Goldi, dem Goldstadtbären, und den Ziffern 250 verzierte Stückchen oder ein Brötchen mit Goldkruste. Jeder der 25 teilnehmenden Azubis erhielt eine Urkunde, denn sie alle haben „hervorragende Arbeit“ geleistet, wie Innungsobermeister Martin Reinhardt bei der Siegerehrung betonte. Kriterien waren Optik, Form, Kreativität und Geschmack. Wichtig sei zudem, dass das „Goldstückle“ aus dem üblichen Sortiment einer Bäckerei hervorsteche, aber auch in größerer Anzahl gut herzustellen sei. Und in die jüngst präsentierten Goldstadt-Bäckertüten sollten die „Goldstückle“ natürlich auch passen. In diesen wiederum stecken neben handwerklichem Geschick auch Liebe und Leidenschaft. Es habe großen Spaß gemacht, sich selbst einbringen zu können, sagte der sichtlich stolze Lukas Enke.