

Pforzheimer Bällerennen: Ladies’ Circle 50 macht Spektakel durch Aufzeichnung möglich
Pforzheim. Die Tiere im Wildpark haben sich schon sehr gewundert, warum bereits in der Morgendämmerung so viele Menschen auf ihrem Gelände unterwegs gewesen sind. Noch vor der Öffnung des Geländes am Samstagmorgen haben die Damen vom Ladies’ Circle 50 Pforzheim ihr drittes (und erstes digitales) Bällerennen durchgeführt.
„Dieses Jahr ist das Motto eher: Weniger ist mehr“, stellte Melissa Schätz, Präsidentin des Ladies’ Circle 50 Pforzheim fest. Das beliebte Bällerennen, das in den vergangenen beiden Jahren viele Zuschauer in den Wildpark gelockt hatte, blieb dieses Mal coronabedingt ohne Publikum. Außerdem ging auch nur eine vergleichsweise geringe Anzahl von Bällen an den Start, die auch weniger Hindernisse als sonst zu bewältigen hatten. Wo in den vergangenen Jahren Hunderte von kleinen Bällen auf den abschüssigen Weg durch den Wildpark ins Rennen gegangen sind, gab es dieses Mal nur zehn größere Bälle. Dafür ging es um die zentrale Frage, welches der teilnehmenden Wildparktiere das schnellste sein würde: Waldrapp oder Luchs, Elch oder Lama oder ein anderer Vierbeiner?
Die Tiere gingen natürlich nicht persönlich an den Start, sondern wurden von den Bällen vertreten. Jeweils eine Farbe stand für eine der zehn teilnehmenden Tierarten. Im Internet konnte im Vorfeld auf das Gewinnertier getippt werden. Nebenbei wurden auch Spenden für den Wildpark gesammelt. Die Schwarznasenschafe beobachteten aus sicherer Entfernung, wie Bierbänke entlang der Rennstrecke zur Randbegrenzung aufgestellt und Holzklötze, Pylonen, Kürbisse und sogar ein ausgestopfter Luchs als Hindernisse platziert wurden. Das Dammwild widmete sich unterdessen einem eigenen Wettbewerb, bei dem Geweihe laut aufeinanderkrachten.
Unterstützt wurde das Bällerennen vom Old Table Pforzheim und einzelnen befreundeten Mitgliedern anderer Old-Table- und Ladies’-Circle-Gruppen sowie vom Wildpark-Team und dem Förderverein. „Auf weitere Hilfe haben wir wegen Corona bewusst verzichtet“, erklärte Präsidentin Schätz. Neugierig schauten die Guanakos und die Esel zu, während Handys und Tablets entlang der Strecke verteilt wurden, um das Bällerennen für die spätere Übertragung im Internet zu dokumentieren. Als die ersten Sonnenstrahlen die Baumwipfel erreichten, ging das Spektakel neben der Waschbärenrutsche so richtig los. Präsidentin Schätz gab das Startzeichen und Wildpark-Chef Carsten Schwarz steuerte den Startschuss bei. Durch den nassen Boden etwas gebremst, machten sich die zehn bunten Gymnastikbälle auf den Weg bergab zum Ziel nahe dem Kinderbauernhof. Fabienne Volle lief sogar mit der GoPro-Kamera nebenher und eine Drohne verfolgte außerdem das Rennen von oben. „Dieses Mal können die Zuschauer überall dabei sein, nicht nur am Start oder auf der Strecke oder am Ziel“, stellte Verena Model vom Ladies’ Circle fest. Ein Flaschenhals aus Biertischen diente nach etwa zwei Dritteln der Strecke als Zwischenstopp, damit die eingesetzten Kameras umgesetzt werden konnten. Der Lauf wurde erst beendet, als die ersten Besucher schon da waren.
Spannend wurde es dann gestern Nachmittag nochmal, als Wildpark-Freunde das Bällerennen am heimischen Bildschirm verfolgen konnten. Noch kurz vor dem Ziel hatte der Waschbär die Nase vorn. Im letzten Moment überholte ihn aber der Fischotter – und bewies damit, dass er nicht nur im Wasser der Schnellste ist. Über eine einjährige Tierpatenschaft freut sich Isabel Anselment, die aus über 100 Teilnehmern gezogen wurde. „Es war anders, aber ein voller Erfolg“, sagte Nadine Stricker am Abend glücklich.
Das Rennen zum Nachsehen auf: pforzheimer-baellerennen.de