
Wächter des OechsleFests halten alles im Blick
Pforzheim. Man muss schon viel Geduld oder etwas Glück haben, um solch einen kurzen, aber wichtigen Moment mitzuerleben. Er gleicht einer Prozession. Immer dann, wenn ein Lastwagen die Großbaustelle in der Fußgängerzone ansteuern oder diese wieder verlassen will, schlägt die Stunde von privaten Sicherheitsexperten wie Ramon Kurbatfinski und Manuel Burger. Das Duo und zwei Bauarbeiter geleiten dann das in Schritttempo das OechsleFest passierende Gefährt und behalten das Umfeld dabei fest im Auge.
Es ist eine außergewöhnliche, aber längst nicht die einzige Aufgabe, die die im Auftrag des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) arbeitende Security während des Weinfests zu bewältigen hat.
Wie lässt sich die Baustelle mit dem jeden Tag Tausende Besucher anziehenden OechsleFest in Einklang bringen? Diese Frage trieb den WSP lange um. Die einzig mögliche Durchfahrt für Baustellenfahrzeuge zwischen dem Marktplatz und den „Hühnerglück-Lauben“ von Rafael Müller sowie der Außenbewirtung von Julien Frischs „Arlinger-Lauben“ durch Zäune abzugrenzen, war laut Michael Hertl, dem WSP-Fachbereichsleiter für Innenstadtentwicklung, keine Option. Schließlich dürften Rettungswege nicht verstellt werden. „Wir wollen einfach auf Nummer sicher gehen“, betont Hertl.
Deshalb fragte der WSP kurzfristig bei seinem Sicherheitspartner – der Maulbronner F&G Security GmbH – wegen zusätzlichen Personals an.
„Wir können schnell reagieren“, sagt Ramon Kurbatfinski. In der Andienungszeit der Baustelle von 11 bis 16.30 Uhr sind nun täglich zwei F&G-Leute vor Ort – und brauchen im Wortsinn Durchhaltevermögen.
Denn es können Stunden vergehen, ohne dass ihre Hilfe benötigt wird. Und doch müssen sie immer zur Stelle und wachsam sein. Ein Mann besetzt die Zufahrt beim „i-Dipfele“, der andere beobachtet die Szenerie am Baustellenende auf Höhe von „Optik Eckart“. Rollt ein Brummi an, verständigen sich die Männer per Funk – und das Geleit beginnt. Kinderwagen oder Rollstühle werden zur Seite gezogen, Festgäste und Passanten im Umfeld gewarnt.
Vor allem auf jene, die beim Gehen ständig aufs Handy starren, müsse man besonders achten, berichtet Kurbatfinski, der den Schutzbefohlenen zuvorkommend und freundlich entgegentritt: Keiner soll erschrecken, wenn ihn da plötzlich ein Muskelmann im schwarzen Dress anspricht.
Wirklich die Muskeln spielen lassen müssen Männer wie Ramon Kurbatfinski, sollten unter Festgästen die Emotionen hochschlagen. Zum Glück ist das auf dem OechsleFest äußerst selten der Fall.
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