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Bürgermeister-Kandidatin Johanna Bächle (Mitte) diskutiert mit Bürgerinnen und Bürgern aus Zaisersweiher über die dortige Verkehrslage.  Foto: Bächle 

Bürgermeisterwahlkampf in Maulbronn: Forderungen an Kandidatin Bächle

Maulbronn-Zaisersweiher. „Dass der Unmut in Zaisersweiher tatsächlich so gewaltig ist, habe ich nicht erwartet“, fasste Bürgermeisterkandidatin für Maulbronn, Johanna Bächle, ihren Vor-Ort-Termin an der Schützinger- und der Diefenbacher Straße in Zaisersweiher zusammen. „Da drückt die Menschen der Schuh schon sehr lange. Da muss man etwas tun.“ Mit Flyern hatte sie vergangenen Samstag zum Vor-Ort-Termin an den beiden neuralgischen Straßen eingeladen. Gekommen waren laut Pressemitteilung knapp 40 Bürgerinnen und Bürger jedes Alters.

Ähnlich wie in der Sternenfelser Gemeinderatssitzung Ende Januar war das enorme Verkehrsaufkommen auf der Landesstraße Thema. So äußerten die Zaisersweiher Bürgerinnen und Bürger das Gefühl, von den Behörden in dieser Angelegenheit nicht gehört zu werden, geschweige denn ernst genommen zu werden. „Man hat das Gefühl, das interessiert weder das Maulbronner Rathaus, noch den Enzkreis,“ machte sich eine Bürgerin Luft, die signalisierte, schon viele Vorstöße und Bitten zum Verkehr an der Diefenbacher Straße vorgebracht zu haben.

Ein Anwohner ergänzte: „Morgens um 5 Uhr geht es los und dann klirren sogar die Fensterscheiben vom vielen Verkehr.“ An Schlafen bei offenem Fenster sei dabei nicht zu denken, so die Klage. Mehr noch aber treibe die Bewohner des Maulbronner Teilorts die Sicherheit der Kinder um. „Die kann man nicht alleine laufenlassen.“

Tempo 30 fordern die Anwesenden, zumal es an der gesamten Ortsdurchfahrt nur zwei extrem weit auseinanderliegende Fußgängerüberwege gebe. Bächle hatte beinahe Mühe, die Kritik und Wünsche zu sortieren und mitzuschreiben: Mobile Blitzer brauche man, mehr Zebrastreifen, besser noch eine Ampel und natürlich Tempo 30.

Ganz ähnlich lautende Klagen trugen die Anwohner der Wohngebiete Rosenäcker und Bei der Schule vor: Die Schützinger Straße sei gefährlich. Nur durch Glück sei bei Unfällen noch kein Kind verletzt worden. Es werde viel zu schnell gefahren. Ein Zebrastreifen alleine sei zu wenig. Der üppige Bewuchs auf den Grünstreifen an der Straße nehme zudem den Kindern die Sicht. Auch hier der Wunsch: Tempo 30 muss her.

Die Handlungsmöglichkeiten des Maulbronner Rathauses breitete die Bürgermeisterkandidatin vor den Anwesenden aus. Einen Lärmaktionsplan schlägt sie vor. Dieser müsse schnell kommen, denn dann sei es für die Kommune viel einfacher, Tempo 30 den übergeordneten Behörden gegenüber durchzusetzen. Zwar gehe es den Bürgerinnen und Bürgern in Zaisersweiher nicht in erster Linie um den Lärm, sondern mehr um die Gefahr für ihre Kinder.

Bächle macht jedoch deutlich: Der Lärmaktionsplan sei das Mittel der Wahl. Gleichwohl: Die Erstellung werde Zeit in Anspruch nehmen. Bis dahin solle man, schlägt die Kandidatin vor, mit Schikanen die Fahrbahn verengen, um schnelles Fahren zu verhindern.

Sie werde sich die Gefahrensituation in jedem Fall noch genauer anschauen, sollte sie im April zur Bürgermeisterin gewählt werden. Und auch was die Möglichkeit angeht, so häufig wie möglich getarnte mobile Blitzer aufzustellen.