



Der besondere Spaß im Schnee: Fassdauben-Rennen in Bad Wildbad
Bad Wildbad. Es gab wenig Schnee und zu viel Regen, aber das alles konnte die gute Laune beim Fassdaubenrennen in Bad Wildbad nicht vertreiben. Es gab sogar mehr Teilnehmer als in den Jahren zuvor, die den Balanceakt meistern wollten.
„Der Schnee war nass und sulzig, eigentlich viel zu wenig – und dennoch genug.“ Zufrieden resümiert Marcus Eisele, Vorstand der Skizunft Wildbad, einen erfolgreichen Sonntagnachmittag mit 90 Teilnehmern beim 95. Fassdaubenrennen in Bad Wildbad.
Auch Bürgermeister Klaus Mack findet mehr als lobende Worte: „Es hat die ganze Nacht vor dem Rennen geregnet und daher ist es mehr als bemerkenswert, was die Skizunft in Bad Wildbad auf die Beine gestellt hat, um das Fassdaubenrennen zu veranstalten.“ Daraus entstanden ist der „explizit abwechslungsreichste und schwierigste Parcours den wir bisher hatten“, so Jörg Schmauder, der gemeinsam mit rund vierzig weiteren Vereinskollegen die Rennstrecke präpariert und Schnee geschaufelt hat. Für den Parcourslauf wurde der hügelige Übungspark hinter dem Clubhaus eingebunden und zudem weitere Hindernisse auf der Lifttrasse genutzt. Denn bei den Vorbereitungen hatte sich herausgestellt, dass die Bügel-Abwurfhügel des Schleppliftes als natürliche Hürde bestens geeignet sind, um die Teilnehmer auf ihren Fassdauben zu testen.
Trotz Schmuddelwetter war mit 90 Teilnehmern das Feld der Fassdaubenritter in diesem Jahr größer als in den Jahren zuvor, wie Barbara Bott vom Organisationsteam berichtet. Sie wertet es als schönsten Beweis für die Tradition des Fassdaubenrennens, das traditionell seit 1923 stattfindet.
Heute wie einst wird das Rennen auf Fassdauben – gleichmäßig gebogenen Brettern, aus denen man früher Holzfässer herstellte – gewertet. Traditionell ist die Daube für Riemen als Halt für die Schuhe durchgebohrt – und besteht ohne Schrauben und Nägel, denn Metallteile sind nach den Regularien verboten. Damit halten nur vorne zwei Riemchen den Vorderfuß und nach hinten zwei weitere Riemen die Ferse. Der Rest ist ein Balanceakt auf einem gebogenen Stück Holz.
Die Fahrt auf einer Fassdaube ist und bleibt ein Abenteuer. Es gibt keinen Halt und keine Bremse. Zudem gilt es die größtmögliche Auflagefläche zu nutzen, um damit auch noch möglichst elegant und rasch voranzukommen.
Gestartet wurde kurz nach 14 Uhr mit einem Anstieg am Skihang. Dann ging es durch den Biker-Parcours Richtung Wald und mit einem Abfahrtslauf über eine dreißig Zentimeter hohe Schanze als finales Hindernis in die Zielgerade, die manche der Teilnehmer meist nur noch mit einer Fassdaube am Fuß erreichten. Rund 200 Zuschauer feuerten die Rennfahrer an. Im Bereich der Skihütte spendeten Feuerschalen und Heißgetränke Wärme und das Catering der Skizunft umsorgte die Wintersportler samt Gästen bis zur heiß ersehnten Siegerehrung.
Bei den Tagesbesten gab es einen Kampf zwischen den Brüdern Sebastian und Benjamin Lindecke, den Benjamin mit knappen vier Zehntelsekunden Vorsprung für sich entscheiden konnte. Mit Spaß und viel Humor wagten sich bei dem Rennen viele bunt gekleidete Teams auf die Piste. Alles in allem gab es viel Spaß, strahlende Sieger und zufriedene Zuschauer.