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Im vergangenen Jahr haben Hans-Peter Greul als Bär Balu und Andreas Herb als King Louie dem Regen bei der Märchenbeleuchtung getrotzt.  Foto: Molnar 
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Die zwei größten Feste im Ort prallen aufeinander

Neuenbürg. Man könnte dieses Jahr den Sonntag am 21. Juli in Neuenbürg zum Super-Festsonntag erklären. Denn dann kollidieren mit dem Neuenbürger Flößerfest und der Dennacher Märchenbeleuchtung die zwei größten Veranstaltungen im Ort terminlich. Böses Blut gibt es deshalb aber nicht in der Stadt an der Enz.

Die Vorsitzenden der veranstaltenden Musikvereine Neuenbürg, Andreas Lötterle, und Dennach, Jonathan Eisemann, nehmen die Sache gelassen. Grund für die Überschneidung war weniger ein Versäumnis als kaum Ausweichoptionen.

Bereits im April 2018 begannen Turn- und Musikverein die Organisation des diesjährigen Flößerfests. Weil das Fest vor zwei Jahren ausgefallen ist, freuen sich die Neuenbürger besonders auf diese Tradition an der Enz, die an zwei Tagen bis zu 6000 Besucher anlockt. So weit so gut, wäre es nicht gerade das Wochenende, an dem jedes Jahr die Märchenbeleuchtung in Dennach mit ebenfalls tausenden Besuchern stattfindet.

„Natürlich ist das nicht optimal“, weiß Eisemann, „aber wir sind uns in keinster Weise böse und schaffen das genauso wie sonst auch.“ Seit Jahrzehnten hat sich die Festgemeinschaft Dennach dieses vorletzte Juli-Wochenende vorbehalten. Vor allem wegen der teilnehmenden Kinder ist der Handlungsspielraum begrenzt. „Ende Juli beginnen schon die Ferien und im Juni bleibt es zu lange hell für die atmosphärische Beleuchtung“, führt Eisemann aus und begründet: „Die Kinder müssen ja früh ins Bett.“

Normalerweise werden solche Termin-Dopplungen bei einer Besprechung mit Vertretern der Vereine und der Stadt im November des vorigen Jahres thematisiert. „Das Problem ist, nicht alle können zeitlich daran teilnehmen“, erklärt Hauptamtsleiter der Stadt Neuenbürg Fabian Bader. Was genau schief ging, konnte er auf PZ-Nachfrage nicht mehr rekonstruieren. „Wir haben dann nochmal zwischen den Parteien vermittelt und für die war das gar kein Problem.“

Verschiebung keine Option

Aufgrund der langen Vorlaufzeit war eine kurzfristige Verschiebung auf beiden Seiten keine Option. Denn auch das Flößerfest ist an das Wochenende gebunden. Durch das „Happiness“-Festival eine Woche vorher und „Live at the Grenz“ eine Woche später hätten Musik- und Turnverein sonst auf viele jugendliche Helfer verzichten müssen, sagt Organisator Andreas Lötterle. „Das wollten wir vermeiden.“

Kopfzerbrechen bereitet die Sache keiner der beiden Seiten — wohl auch, weil beide Feste vor einigen Jahren schon einmal gleichzeitig stattfanden. „Das funktionierte damals reibungslos. Keine Seite hatte deshalb weniger Gäste“, erklärt Lötterle. Die meisten Familien könnten zu beiden Festen kommen, denn: „Wenn die in Dennach am Sonntag anfangen, bauen wir schon fast wieder ab.“ Also steht dem Super-Festsonntag in Neuenbürg nichts im Weg.