
Genossen zeigen Geschlossenheit: Neujahrsempfang der SPD in Mühlacker kommt gut an
Mühlacker. Sehr gut besucht ist am Donnerstagabend der Neujahrsempfang der SPD-Mühlacker in der historischen Kelter gewesen – und auch mit dem Referenten und Soziologen Alexander Yendell und seinem Vortrag zum Thema „Politische Polarisierung, zunehmender Rechtspopulismus, Antisemitismus und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland“, schien die SPD den Nerv der Zeit getroffen zu haben.
„Parallel findet in Stuttgart der Neujahrsempfang der AfD-Landtagsfraktion mit Björn Höcke statt“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast, die auch auf aktuelle Morddrohungen gegenüber eines Bundestagskollegen verwies und auf den ebenso aktuellen Rücktritt des Kerpener Bürgermeisters, dessen Familie Drohungen erhielt.
„Wir haben es mit einer Gewaltspirale zu tun, die es so noch nicht gegeben hat“, betonte der Referent und sah beispielsweise Ursachen in gesellschaftlichen Strukturen, der Globalisierung und vielem mehr. „Wir dürfen aber nicht glauben, wenn wir mehr für soziale Gerechtigkeit tun, dass wir deshalb Rechtsextreme loswerden. Wir machen zu wenig Prävention. Nur Symptom-Bekämpfung kann nicht die Lösung sein“, betonte der Wissenschaftler, der vor allem eine Studie vorstellte, die rechtsextreme Einstellungen untersuchte.
Nach der wissenschaftlichen Untersuchung sind Männer rechtsextremer eingestellt als Frauen. Und was wählen Rechtsextreme? 35 Prozent wählen nach der Studie 2016 die AfD und 15 Prozent die SPD.
Weitere Themen waren beim Neujahrsempfang, aber auch die Situation der Partei und die Mühlacker Lokalpolitik. Mühlackers SPD-Ortsvereinsvorsitzender Ralf Lauer mahnte zur Geschlossenheit und unterstrich das starke Fundament, die kommunale Basis. „Die Keimzelle des Zusammenhalts ist die Kommune. Hier ist Energie, weil alle mitarbeiten und den Laden zusammenhalten“, so Mast.
Ganz konkrete Projekte hatte der SPD-Gemeinderatsfraktionsvorsitzende Jürgen Metzger vor Augen, beispielsweise die Feuerwache, die mit rund 13 Millionen Euro etwa fünf Millionen teurer wird als erwartet. „Kinder müssen sich wieder auf die Schultoilette trauen und Schimmelbildung geht gar nicht“, mahnte er.
Auch die Käppele-Turnhalle wolle man nach Möglichkeit erhalten, falls nicht will man sich für eine Ersatzhalle einsetzen.
Mehr lesen Sie am 25. Januar in der „Pforzheimer Zeitung - Region Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.