Niefern-Öschelbronn erhält mit Birgit Förster die erste Bürgermeisterin
Bildergalerie: Birgit Förster gewinnt Bürgermeister-Wahl in Niefern-Öschelbronn
Rund 400 Besucher im Nieferner Ameliussaal mussten am Sonntagabend eine Weile warten – die Auszählung der zahlreichen Briefwähler zog sich hin. Doch dann war klar, was nur wenige vermutet hatten: Die Favoritin des Siebenkampfs um die Nachfolge des Bürgermeisters Jürgen Kurz setzte sich auf Anhieb durch. Birgit Förster machte mit 52,7 Prozent der Stimmen das Rennen. Jürgen Kurz als Leiter des Wahlausschusses verkündete das überraschende Ergebnis.
Der sechswöchige Wahlkampf elektrisierte die Bürger in der Gemeinde, auch wenn sich das nicht in der Wahlbeteiligung niederschlug (48,7 Prozent). Die 42-jährige Hauptamtsleiterin in Neubulach im Landkreis Calw hatte als erste Kandidatin ihren Hut in den Ring geworfen. „Dieser Sieg überwältigt mich total, mein Puls ist gerade ziemlich hoch“, sagte Förster zur PZ – ein paar Minuten, nachdem der Erfolg feststand. Sie habe die lange Wahlkampfzeit genutzt, um mit vielen Einwohnern ins Gespräch zu kommen – „Bürgernähe ist mir sehr wichtig.“
Schon bei den Vorstellungsrunden in den proppenvollen Sälen in Niefern und Öschelbronn schlug das Stimmungsbarometer deutlich für die Diplom-Verwaltungswirtin aus dem Altensteiger Stadtteil Wart aus. Wie die PZ mitstoppte, war der Beifall für Förster nach ihren Reden rund doppelt so lang wie bei den anderen sechs Kandidaten. Dass sie sich aber schon im ersten Wahldurchgang durchsetzt, überraschte viele. Doch sie heimste auf Anhieb mehr als die Hälfte der Stimmen ein. Der langjährige Schultes Kurz hört Ende Juni auf. Birgit Förster wird am 1. Juli seinen Schreibtisch übernehmen.
Schmerzhaft ist das Ergebnis für die frühere Landtagsabgeordnete Viktoria Schmid (CDU). In ihrer ehemaligen Heimatgemeinde erreichte die jetzt in Pforzheim lebende Politikerin 7,8 Prozent. Beim ebenfalls enttäuschenden Ergebnis bei der Landtagswahl kam sie in Niefern-Öschelbronn auf nur 24,7 Prozent und verlor gegenüber der Wahl 2011, als sie erstmals ins Parlament einzog, bereits saftige 16 Prozent. Aus ihrer Enttäuschung über das magere Ergebnis bei der Bürgermeisterwahl machte Schmid keinen Hehl: „Ich wusste von Anfang an, dass die Kandidatur ein Risiko beinhaltet.“ Wie es jetzt bei ihr weitergehe, sei ungeklärt.
Gute Laune hatte dagegen Markus Klempin. Der Produktmanager aus Niefern heimste 18,2 Prozent ein und kam hinter Förster auf Platz zwei. Noch vor Richard Stiel – der Gemeinderat (FW/FDP) erhielt zehn Prozent und landete auf dem dritten Rang. „Ich hätte mir einen zweiten Wahldurchgang gewünscht“, sagte Klempin. „Ich werde mich künftig aber stärker in die Kommunalpolitik einbringen“, kündigte Klempin an.
Hier können Sie den ››› Wahlabend im Wahl-Liveticker von PZ-news nachlesen ‹‹‹.
Stimmen |
% |
|
Förster, Birgit |
2.397 |
52,74 |
Wilhelm, Alfred |
184 |
4,05 |
Walter, Stephan |
168 |
3,70 |
Raus, Guerreiro |
90 |
1,98 |
Schmid, Viktoria |
355 |
7,81 |
Klempin, Marcus |
825 |
18,15 |
Stiel, Richard |
453 |
9,97 |
Sonstige |
73 |
1,60 |
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