760_0900_69960_Touch_down_zum_23zu_14_durch_Adam_Redden_.jpg
Nur schwer zu bremsen ist Pforzheims Adam Redden. Keller, PZ-Archiv 
760_0900_69958_Rugby.jpg
Einstimmen auf das Spiel des Jahres: Für die Pforzheim Wilddogs steht Sonntag im Holzhofstadion viel auf dem Spiel. Ripberger, PZ-Archiv 
760_0900_69959_Trainer_Kevin_Murphy_Michel_Lang.jpg
Intensiver Austausch: Cheftrainer Kevin Murphy am Spielfeldrand mit Abwehrchef Michael Lang. Hennrich, PZ-Archiv 

Alles oder Nichts: Pforzheim Wilddogs spielen gegen Weinheim um den Titel

Der große Showdown im American Football steigt im Holzhofstadion: Wenn sich am morgigen Sonntag um 15.00 Uhr in der Regionalliga Baden-Württemberg die Pforzheim Wilddogs und die Weinheim Longhorns gegenüberstehen, geht es um nicht weniger als den Titel und das Aufstiegsspiel in die 2. Bundesliga gegen einen Vertreter aus Bayern im September.

Es geht also um Alles oder Nichts. Den Pforzheimern von Cheftrainer Kevin Murphy 16:2 Punkte) reicht schon ein – im Football eher seltenes – Unentschieden zum Titelgewinn. Die Weinheimer (13:3) müssen gewinnen und eine Woche später im Heimspiel gegen Holzgerlingen noch nachlegen. Vor dem „Endspiel“ hat sich die PZ mit den Teams beschäftigt.

Wie sieht es bei den Wilddogs personell aus?

Mit William Lopes (Riss der Patellasehne) fehlt der wichtigste Laufspieler. Der Einsatz von Abwehrspieler Marco Schmidt (Muskelverletzung Wade) ist ungewiss. Die Wilddogs hoffen, dass Adam Redden (Sehnenriss im Finger) mitwirken kann. Der US-Amerikaner ist offensiv wie defensiv eine Waffe. Sein Ausfall wäre schmerzlich.

Wie stehen die beiden Teams im direkten Vergleich?

Hier haben die Wilddogs Vorteile – auch weil sie das Hinspiel 36:23 gewonnen haben. Die Wilddogs haben mit 32,4 Punkten pro Spiel den besten Angriff der Liga (Weinheim 28,6), die Longhorns haben dafür mit 12,7 kassierten Punkten pro Spiel die beste Abwehr (Pforzheim 14,9). Mit vier Siegen hat Pforzheim daheim eine weiße Weste, Weinheim ist auswärts (3 Siege, ein Unentschieden) noch ungeschlagen.

Was ist am Sonntag ausschlaggebend?

Der Wilddogs-Vorsitzende Kai Höpfinger sagt: „Das Momentum.“ Das heißt: Welches Team kommt an diesem Tag besser ins Spiel, kann die Initiative an sich reißen. Höpfinger setzt auf den Heimvorteil, hofft auf 1000 Zuschauer oder mehr. Die Gastgeber haben spielerisch wohl das größere Potenzial, Weinheim dagegen spielt vor allem einen physisch starken Football. Höpfinger sagt: „Wenn wir gesund durchs Spiel kommen, sehe ich unsere Chancen bei 60:40.“

Können sich die Wilddogs auf ihren Spielmacher verlassen?

Fast jedes Team steht und fällt mit seinem Quarterback. Die Zahlen (nach acht Spielen) von Ryan Stroud sind gut. Er bringt 60 Prozent seiner Pässe an den Mann, schafft pro Spielzug 7,6 Yard Raumgewinn, hat 18 Touchdowns erworfen, nur vier Interceptions (Pässe, die beim Gegner landen) und ein Passer-Rating von 108 (das Rating wird aus geworfenenen und gefangenen Pässen, Raumgewinn und Interceptions errechnet – jeder Wert über 100 gilt als sehr gut). Außerdem kann er auch selbst mit dem Ball laufen (204 Yards, 3 Touchdowns) – eine Qualität, die angesichts des Ausfalls vom William Lopes gefragt sein wird.

Wer sind die anderen Schlüsselspieler im Angriff?

Vor seiner Verletzung hat William Lopes in sechs Spielen 391 Yards (knapp 7 Yards pro Spielzug) und fünf Touchdowns erlaufen. Bryant Wade (3 Touchdowns/253 Yards/6,7 Yard pro Spielzug) muss nun verstärkt die Last als Runningback schultern, ist aber auch als Passfänger (Widereceiver) mit 3 Touchdowns eine feste Größe. Bei den Receivern führt Adam Redden die Liste an. Er hat zwar „nur“ 22 Bälle gefangen, damit aber sensationelle 514 Yards gemacht (Schnitt: 23,4) und acht Mal das Lederei in die Endzone getragen. Auch die Zahlen von Jürgen Kolodziej (19 Fänge/249 Yards/ 3 Touchdowns) können sich sehen lassen. Viermal hat Felix Dorn es in die Endzone geschafft.

Wer sind die festen Größen in der Defensive?

Bryant Wade und Francisco Raney hatten nach acht Spielen zusammen knapp 100 gegnerische Spielzüge gestoppt – sie sind damit die führenden Tackler im Team. Jeremy Wenz hat vier der bislang zehn Sacks des Teams verbucht. Bei den Interceptions führten nach acht Spieltagen Dustin Heidt, Nicolas Schömber (je 3), sowie Adam Redden und Jermaine Saunders (je 2). Heidt und Redden stehen auch mit je zwei Defensiv-Touchdowns zu Buche. Bei den Tackles für Raumverlust sind Marco Dittus (4) sowie Marco Schmit und Jeremy Wentz (je 3) bislang am erfolgreichsten.

Was wird rund um das Spiel geboten?

Wie immer jede Menge. Die Guggemusiker „Bääreglopfa“ aus Keltern sowie die Golden Flames Cheerleader des TuS Ellmendingen heizen den Fans ebenso ein wie Rapper PIE, der seinen Wilddogs-Song „Finish strong“ interpretiert.