
American Football: Drittligist Pforzheim startet mit hohen Zielen in die Saison
Neues Spiel, neues Glück: Am Sonntag startet das American-Football-Team der Pforzheim Wilddogs in die neue Saison. Zum Auftakt ist Aufsteiger Heilbronn Miners zu Gast im Holzhofstadion (15.00 Uhr).
In der Spielzeit 2017 gibt es einen neuen Cheftrainer sowie einige neue Gesichter im Team der „wilden Hunde“. Und eine neu eingeteilte 3. Liga bietet neue Herausforderungen. Die Pforzheimer Zeitung beantwortet vor dem ersten Spieltag die wichtigsten Fragen.
Wie sieht die neue Ligastruktur aus?
Bislang spielten Mannschaften aus drei südwestdeutschen Bundesländern in einer Liga. Künftig gibt es zwei Staffeln: eine für Baden-Württemberg, eine für Rheinland-Pfalz und Hessen gemeinsam. Die Meister dieser beiden Staffeln spielen am Saisonende gemeinsam zwei Teams aus Bayern zwei Aufsteiger in die 2. Bundesliga aus. Pforzheims Gegner in der 3. Liga Baden-Württemberg sind neben Heilbronn die Weinheim Longhorns, die Holzgerlingen Twister, die Karlsruhe Engineers und die Freiburg Sacristans.
Welche Ziele haben sich die Wilddogs gesteckt?
„Unser Ziel muss Platz eins sein“, sagt Teamkapitän Michael Lang. Von den drei stärksten Konkurrenten der vergangenen Saison sind zwei weg: Albershausen stieg in die zweite Liga auf, Montabaur spielt künftig in der Nachbar-Staffel. Und Teamkapitän Lang schwärmt von der Vorbereitung: „Die war so gut wie nie zuvor.“
Wer ist der neue Chefcoach?
Er heiß Kevin Murphy und ist in Pforzheim kein Unbekannter. Der 60-Jährige aus Buffalo im US-Bundesstaat New York gehörte schon vergangene Saison zum Wilddogs-Trainerstab. Die Spieler wollten unbedingt, dass er zurückkommt. Jetzt ist der ehemalige Highschool-Coach als Nachfolger von Bernd Schmidt, der kürzertritt, Cheftrainer. Seit Oktober hielt der ehemalige Polizist aus seiner Heimat per Skype Kontakt mit dem Team und versorgte es mit detaillierten Trainingsplänen. Seit März ist er in Pforzheim.
Was erwartet Murphy von seiner Mannschaft?
„Konzentriert sein, hart trainieren, zusammenstehen – dann kommt alles von selbst“, lautet das Credo des Trainers. Alle Spieler sollen eine doppelte Funktion ausfüllen, einmal in der Offensive, einmal in der Defensive. Ein Runningback (Laufspieler) zum Beispiel muss auch in der Abwehr als Linebacker einsetzbar sein. „Auf diese Art und Weise haben wir Talent im Team entdeckt, wo wir es nicht vermutet haben“, sagt Michael Lang. Auf die Frage, ob er als Cheftrainer das Pass- oder das Laufspiel bevorzugt, antwortet er ganz pragmatisch: „Ich bevorzuge Siege.“ Seine Grundforderung lautet: „Der Angriff muss den Ball über das Feld bewegen, die Defensive muss Ballgewinne schaffen.“
Wer ist neu im Wilddogs-Team?
Bei den US-Importen hat sich einiges getan. Das beginnt mit dem neuen Quarterback Ryan Stroud (24), der an der University of Maine (Division) den USA spielte. Bryan Wade, ehemaliger Teamkollege von Stroud, soll als Runningback dem Laufspiel Schwung verleihen. Adam Redden ist in der Abwehr als Safety und im Angriff als Widereceiver eingeplant. Er stand einst bei den New Orleans Saints kurz vor dem Sprung in die NFL. Eine interessante Figur ist Defensive End Kenneth Brenneman, der in Pforzheim studiert. Er versuchte sich auch schon beim Rugby und in der Kampfsportart Mixed Martial Arts.
Wer fehlt den Wilddogs künftig?
Im Training hat sich Linebacker Philipp Wenz, einer der Teamkapitäne, das Kreuzband gerissen. Mit den Ballfängern Jürgen Kolodziel und Jochen Kemner, die aus privaten Gründen nicht mehr oder nur noch wenig trainieren/spielen können, fehlen zwei wichtige Punktesammler. Ballträger Darren Harmon fällt mit einer Schulterverletzung aus, sein Laufkollege William Lopez, der eigentlich aus privaten Gründen pausieren wollte, steht dafür doch zur Verfügung.