
American-Football: Pforzheim Wilddogs trotz schwieriger Saison voller Optimismus
Pforzheim. Zu Beginn des Jahres 2020 waren die Pforzheim Wilddogs noch in Aufbruchstimmung. Neue Spieler wurden im Wochentakt vorgestellt, parallel dazu gab es eine neue Trainer-Crew. Und die Renovierungsarbeiten am Sportgelände auf dem Riebergle nahmen Fahrt auf. Auch der Jugendbereich strukturierte sich um. Doch alles wurde mitten im März schlagartig gestoppt. „Das war schon ein herber Schlag, wir haben in voller Fahrt die Handbremse gezogen“, blickt Kai Höpfinger zurück.
Dann geht der Vorsitzende der Wilddogs ins Detail: „Wir konnten zum Glück die angedachten Investitionen noch stilllegen, bevor wir hier Verbindlichkeiten geschaffen haben. Das hat uns über das Jahr einigermaßen gerettet, denn auch unsere Sponsoren haben ganz andere Probleme, als einen Sportverein zu fördern. Doch nur weil wir geplante Ausgaben aufschieben, müssen wir diese dennoch in Angriff nehmen.“
Aus der Not machten die Wilddogs eine Tugend. Vor allem die Schriftführerin der Wilddogs, Bettina Schindler, ist eine wahre Meisterin darin Aktionen und Möglichkeiten zu entdecken um hier zusätzlich auf die Wilddogs aufmerksam zu machen. Angefangen bei der REWE-Aktion Scheine für Vereine. Die hier erwirtschafteten mehr als 2500 Vereinsscheine, werden unter anderem in neue Trainingsbälle investiert. „Auch so kleine Aktionen werden gebraucht, jeder Cent zählt während dieser Zeit ohne Umsatz“, sagt Markus Boch, der stellvertretende Vorsitzende.
Crowdfunding erfolgreich
Mit dem zweiten Crowdfunding der Stadtwerke Pforzheim bekommen die Wilddogs jetzt zum Jahresende noch einmal eine dringend benötigte Finanzspritze. Mit einem ambitionierten Finanzierungsziel von 3000 Euro gingen die Wilddogs an den Start. Doch auf die Unterstützung der Fans und auch der Vereinsmitglieder war Verlass. Am Ende kamen mehr als 3500 Euro zusammen. „Mit dem Geld können wir den dringend benötigten Trikotsatz für die Herren bestellen. Denn der bisherige Satz geht in den Besitz der Jugend über. Ohne diese Unterstützung wäre das so nicht möglich gewesen“, dankt der Sportliche Leiter Thomas Zink.
Generell lassen sich die Wilddogs von dieser „verlorenen Saison“ nicht von ihren Zielen für 2021 abbringen. „Wir halten an unseren Plänen fest. Wir sind ein kleiner eigenständiger American-Football-Verein. Wir organisieren uns selbst und verwalten mittlerweile ein eigenes Sportgelände. Wer hätte sich das bei der Gründung vor 30 Jahren ausmalen können“, so Zink, der eines der Gründungsmitglieder war.
Der Vorsitzende Kai Höpfinger blickt optimistisch nach vorne: „Wir haben in 30 Jahren Vereinsgeschichte schon einige Höhen und Tiefen erlebt und überlebt und sind daran stets gewachsen. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir auch aus dieser Krise gestärkt hervorgehen.“