
Aufsteiger RB Leipzig fügt Karlsruher SC erste Niederlage bei
RB Leipzig mischt im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga weiter kräftig mit. Der Liga-Neuling setzte sich am Mittwochabend im Spitzenspiel gegen den Karlsruher SC mit 3:1 (1:1) durch und bleibt nach dem vierten Saisonerfolg in der Spitzengruppe.
Vor 18 235 Zuschauern brachte Ilijan Micanski (33.) die Gäste in Front. Doch der überragende Dominik Kaiser (37.) sowie Yussuf Poulsen (48./58.) mit seinen Saisontoren fünf und sechs drehten das Spiel. Während die Sachsen die von Coach Alexander Zorniger erhoffte Reaktion auf die erste Saisonniederlage (1:2 beim 1. FC Union Berlin) zeigten, verpasste der KSC mit seiner ersten Pleite der Spielzeit den Sprung an die Tabellenspitze.
Leipzig machte in der ersten Hälfte das Spiel und Karlsruhe das Tor. Obwohl die Gastgeber deutlich mehr Ballbesitz hatten, agierten sie wenig zwingend. Die in der Offensive weitgehend harmlosen Karlsruher setzten auf Konter und erzielten mit der ersten gefährlichen Aktion gleich die Führung. Doch die Gäste schlugen durch Kaiser mit einem direkt verwandelten Freistoß zurück. Nach der Pause netzte Torjäger Poulsen gleich zweimal ein, nachdem er jeweils von Kaiser in Szene gesetzt worden war. Bei seinem zweiten Tor stand der Däne jedoch im Abseits, was Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) nicht ahndete. Dennoch war RB Leipzig das klar bessere Team und siegte verdient.
Fans des KSC hatten zum Boykott des Spiels aufgerufen. Sie lehnen RB unter anderem ab, weil dieser lediglich das „Marketinginstrument eines milliardenschweren Konzerns“ sei, wie der Fan-Dachverband Supporters auf seiner Internetseite schreibt. Auch die undemokratische Struktur wird kritisiert: Der Verein hat nur acht Mitglieder, die alle Red-Bull-Angestellte sind. Deswegen veranstalteten die KSC-Fans am Mittwoch am Wildpark ihr Alternativprogramm – „Dosenwerfen gegen den Dosenverein“ inklusive.
Der Boykott ersparte dem Stuttgarter Schiedsrichter Schmidt nach dem Abseitstor sicherlich wütende Pfeifkonzerte der nicht angereisten Karlsruher, denn die Württemberger stoßen im Badischen ohnehin nicht auf sonderlich viel Zuneigung.