
Defensiv starker Karlsruher SC braucht im Sturm mehr Killerinstinkt
Karlsruhe. Defensiv ist der Karlsruher SC die beste Mannschaft der Liga. Offensiv jedoch – mit nur 26 Toren – lassen die Wildparkprofis immer noch zu viele Wünsche offen und befinden sich bei diesem Ranking sozusagen in der Abstiegszone – auf Platz 17. In einem ähnlichen Verhältnis stehen die Heimbilanz (3. Platz) und Auswärtsbilanz (11.) des Tabellenfünften der 3. Fußball-Liga zueinander. Bisher hat die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz von einer Dienstreise nur zweimal drei Punkte mit nach Hause gebracht – aus Rostock (3:0) und Paderborn (2:0).
An diese Erfolge konnten die KSCler anschließend weder noch im alten Jahr in Jena (0:0), noch nach der Winterpause beim SV Wehen Wiesbaden (1:1), und auch nicht am vergangenen Mittwoch beim Nachholspiel in Osnabrück (0:0) anknüpfen. Um im Kampf um Platz drei letztendlich wirklich ein ernstes Wörtchen mitreden zu können, müssen die Karlsruher ihre Punktausbeute auf fremden Plätzen steigern. Die nächste Möglichkeit dazu besteht am Samstag. Zum Abschluss seiner englischen Woche ist der KSC beim Halleschen FC zu Gast (14 Uhr/MDR).
Die Hausherren haben ihre zwei Heimspiele nach der Winterpause gewonnen und dem KSC im Hinspiel ein 1:1 abgetrotzt. Als Favorit laufen die Badener also in der Karlsruher Partnerstadt sicher nicht auf. An der Saale steht übrigens seit Beginn dieser Saison Mathias Fetsch (29) unter Vertrag (19 Einsätze/fünf Tore), der bis Ende 2008 das KSC-Trikot trug (Jugend und Amateure).
Fetsch und seine Mitspieler sollen gegen den KSC „dran bleiben“ und ihre bisherigen Leistungen 2018 (vier Spiele, sieben Punkte) „bestätigen“, ist auf der Homepage des HFC zu lesen. „Karlsruhe wird für uns Gradmesser und Herausforderung“, sagt Halles Trainer Rico Schmitt. „Wir gehen in diese Begegnung, um das Spiel zu gewinnen.“
Das werden die groß gewachsenen Hausherren, kaum ein Spieler ist kleiner als 180 Zentimeter, vorwiegend über Einsatz-, Kampf- und Laufbereitschaft, sowie mit Leidenschaft versuchen. „Vor allem in seinen Heimspielen ist der HFC sehr präsent“, weiß KSC-Coach Alois Schwartz. „Wir müssen gegenhalten – und zwar nicht erst, wie in Osnabrück, nach zwanzig Minuten, sondern sofort, von Beginn an.“
Konzentration fehlte
Denn an der Bremer Brücken mangelte es seinen Jungs zunächst an der nötigen Konzentration. „Wir hatten im Spielaufbau viele Abspielfehler“, meinte Oliver Kreuzer. „Und alle zweiten Bälle landeten beim VfL.“ Erst etwa ab der 60. Minute habe der KSC gut nach vorne gespielt. „Wir hatten dann noch richtig gute Tormöglichkeiten. Aber da hat uns dann wieder der Killerinstinkt gefehlt“, bedauerte der Sportdirektor des KSC und fordert: „Wir werden auch in Halle Chancen bekommen. Dann muss die nötige Effizienz da sein.“
Obwohl Daniel Gordon (Pferdekuss), Marcel Mehlem (muskuläre Probleme) und Marvin Wanitzek (Prellung am Spann) mit „Kampfspuren“, so Schwartz, aus Osnabrück abgereist sind, kann er heute personell aus dem Vollen schöpfen. Mit Umstellungen in der Karlsruher Startelf ist deshalb eigentlich nicht zu rechnen.
Mögliche KSC-Aufstellung:
Uphoff – Bader, Gordon, Pisot, Föhrenbach – Muslija, Wanitzek, Mehlem, Thiede – Fink – Schleusener.