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Nöttingen mit Ernesto De Santis (links) setzte sich gegen die Neckarsulmer SU mit Ex-FCN-Spieler Marc Schneckenberger mit 2:1 durch.  Fotos: Ripberger 
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Simon Lount 

FC Nöttingen dreht das Spiel und springt an die Tabellenspitze

Remchingen-Nöttingen. Der Serie des Fußball-Oberligisten FC Nöttingen hält – und das vor allem dank Mario Bilger. Beim 2:1 (0:1) des FCN am Freitag gegen die Neckarsulmer SU sorgte Bilger mit zwei Toren (48. Minute/58.) für die Wende.

Die Gäste aus dem Kreis Heilbronn hatten vorgelegt, nachdem Niklas Kolbe einen Elfmeter verschuldet hatte – Serhat Ayvaz verwandelte souverän (10.).

Vor der Pause hatte Nöttingen dank Bilger (30.) und Leutrim Neziraj (42.) gute Chancen. Häufiger kamen die Gäste vors Tor, so war ihre Führung nicht unverdient.

Nach dem Seitenwechsel begann die Bilger-Show. Beim Ausgleich konnte der Schütze nach Vorlage von Ernesto De Santis aus sieben Metern einschießen. Zur Führungstreffer traf Bilger – nach Pass von Michael Schürg – per Kopf. Nach 80 Minuten hätte Bilger noch ein Strafstoß zugesprochen werden müssen. Da wurde der Doppeltorschütze weggestoßen. Aber auch ohne Elfer-Entscheidung zahlte es sich für den FCN aus, dass er nach der Pause Druck machte. Zumindest für einen Tag ist man Tabellenführer.

Bilger gab sich nach dem Spiel bescheiden. „Es geht nicht um meine Leistung. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben“, sagte der Mann des Tages und fügte hinzu: „Ich hätte nicht gedacht, dass Neckarsulm uns so sehr anlaufen würde.“

Trainer Michael Wittwer hatte gegenüber dem 0:0 bei Normannia Gmünd vier Veränderungen vorgenommen: Zur Startelf gehörten die angeschlagenen Niklas Kolbe und Riccardo Di Piazza ebenso wie der Rumäne Ion-Paul Fratea. Ins Tor stand statt Robin Kraski Andreas Dups, der beim ersten Oberliga-Einsatz seitdem 0:0 des FCN zu Saisonbeginn bei den Stuttgarter Kickers auch die Kapitänsbinde trug.

Zur Fahne griff bei dem Spiel sogar ein Teilnehmer der Weltmeisterschaft: Nachdem bei Nöttingens 4:3 gegen SV Oberachern vor vier Wochen mit Gaetano Falcicchio vom oberschwäbischen FV Fulgenstadt ein Schiedsrichter mit Wohnsitz Pforzheim gepfiffen hatte, war dieses Mal ein Linienrichter vom anderen Ende der Welt im Einsatz. Simon Lount hatte im Juni seinem neuseeländischen Landsmanns Matthew Conger bei der WM in Russland assistiert – bei Nigerias 2:0 gegen Island. Nach Nöttingen kam der 37-jährige Lount, der aus dem englischen Leicester stammt, nun, da er derzeit in Nagold arbeitet.