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Kaum ein Durchkommen gab es für die Pforzheim Wilddogs (helle Trikots) gegen Holzgerlingen.  Foto: J. Keller 

Football: Pforzheimer Wilddogs im chaotischen zweiten Viertel überrannt

Pforzheim. Eigentlich waren die Pforzheim Wilddogs positiv gestimmt in die neue Regionalliga-Saison gestartet. Doch die Ergebnisse bislang – vor allem im eigenen Stadion – sind ernüchternd. Jetzt gab es auch gegen die Holzgerlingen Twister mit 28:38 eine Niederlage. Das Einzige, was an diesem Tag gestimmt hat, war das Wetter im Holzhof-Stadion. Sportlich wurde vor allem das zweite Viertel zu einer Katastrophe für das American-Football-Team aus Pforzheim.

Dabei hatte der Tag für die Wilddogs gut begonnen. Nach einem schnellen Pass auf Felix Dorn und einem 60-Yard-Lauf von Devon Sanders standen die Gastgeber an der gegnerischen 4-Yard-Line. John Harris fand dann die Lücke in der Holzgerlinger Abwehr und sorgte für die ersten Punkte im Holzhof. Nico Bock verwandelte den Extrapunkt zum 7:0. Vor knapp 600 Zuschauern, die den kühlen Temperaturen trotzten, war es ein Auftakt nach Maß.

Vierter Versuch ausgespielt

Bevor jedoch das erste Viertel beendet war, brachten auch die Gäste Punkte auf die Anzeigentafel. Zwar schien Holzgerlingen von der Wilddogs-Defensive bereits gestoppt, doch die Gäste spielten den vierten Versuch aus und wurden mit einem Touchdown belohnt. Den Extrapunkt blockten die Wilddogs zwar erfolgreich, doch die Twister waren auf 6:7 dran.

Dann begann das entscheidende Viertel, das Holzgerlingen mit einem verschossenen Fieldgoal eröffnete. Die Wilddogs machten es noch besser, kamen mit ihrem Ballbesitz nicht weit und verpatzten zudem den folgenden Punt, so dass die Gäste kurz vor der Pforzheimer Endzone in Ballbesitz kamen und prompt einen Touchdown erzielten. Dann überrumpelten die Twister die Pforzheimer auch noch mit einem erfolgreichen Onside-Kick und erhöhten mit dem nächsten Touchdown auf 20:7. Das Momentum nutzte Holzgerlingen umgehend, um mit dem nächsten erfolgreichen Onside-Kick erneut in Ballbesitz zu bleiben und auf 27:7 zu erhöhen. Die Wilddogs waren nun vollends von der Rolle, wurden regelrecht überrannt und lagen nach einem Chaos-Viertel zur Pause 7:35 zurück.

Der Schock stand den Zuschauern ins Gesicht geschrieben. Der Halbzeitauftritt der Urban Dance Crew aus Pforzheim brachte aber wieder Stimmung auf die Ränge.

Wie schon beim Spiel gegen Stuttgart betrat eine wie ausgewechselt spielende Wilddogs-Mannschaft das Feld zur zweiten Hälfte. Holzgerlingens Offensive wurde nun von der Pforzheimer Abwehr unter der Regie von Michael Lang gestoppt und die von Chefcoach Chris Treister als Quarterback angeführte Offensive sorgte durch Dominik Pfitzenmeier für die Punkte zum 14:35. Als die Wilddogs-Defensive erneut standhielt, verkürzten die Gastgeber durch Devon Sanders gar auf 21:35, ehe Holzgerlingen noch ein Fieldgoal zum 21:38 gelang.

Im vierten Viertel ließ die Wilddogs-Abwehr zwar keine Punkte mehr zu, Holzgerlingen gelang es aber immer wieder, viel Zeit von der Uhr zu nehmen. Devon Sanders legte zwar noch einmal zum 28:38 für Pforzheim nach, mehr gelang aber nicht.

Am Ende war Michael Lang ernüchtert: „Wir haben gut begonnen, es lief zu Beginn wie geplant. Was dann im zweiten Viertel passiert ist, hab ich so noch nicht erlebt. Aus dem Nichts sind wir überrascht worden und konnten nicht standhalten. Wir haben uns komplett dem Holzgerlinger Spiel unterworfen“, ärgerte sich der Defense-Coach. Sein Vereinschef schlug in die gleiche Kerbe: „Das Spiel hätten wir nicht verlieren dürfen. Ich habe kein Problem damit, gegen ein besseres Team zu verlieren. Wenn ich aber mit ansehen muss, wie wir uns selbst im Weg stehen, dann schmerzt das. In der zweiten Halbzeit lief es dann wieder. Woran es lag, werden die Trainer mit den Spielern die nächsten Tage intensiv besprechen“, so Kai Höpfinger.

Die Wilddogs Pforzheim haben nun zwei Wochen Zeit, um der jüngsten Niederlage auf den Grund zu gehen. Dann geht es zu den Weinheim Longhorns. Am 26. Mai ist dann mit den Albershausen Crusaders der Absteiger aus der 2. Liga Gast im Holzhof-Stadion.