
Im Sturm beim Karlsruher SC ist der Wurm drin - Nur einer trifft
Fünf Pflichtspiele hat der Karlsruher SC in der neuen Saison hinter sich. Dreimal haben die Wildparkprofis unentschieden gespielt, zweimal verloren – das Zweitliga-Auswärtsspiel gegen Union Berlin zuletzt gar mit 0:4. Das die Blau-Weißen noch keinen Sieg holten, ist großenteils auf ihre offensive Harmlosigkeit zurückzuführen. Zwei Treffer in 450 Spielminuten und nur einer davon in der Liga – das ist einfach zu wenig.
Beide Treffer gingen auf das Konto von Dimitris Diamantakos. Gefahr für den gegnerischen Kasten geht ansonsten eigentlich von keinem KSC-Spieler aus – auch nicht von Neuzugang Moritz Stoppelkamp. Und wie sich diesbezüglich die Verpflichtung von Florian Kamberi auswirken wird, bleibt abzuwarten. Der Schweizer U21-Nationalspieler ist ein klassischer Mittelstürmer, der von links und rechts „gefüttert“ werden muss. Aber auch das Karlsruher Flügelspiel lahmt. Zu allem Überfluss offenbarte der zuvor recht abwehrstarke KSC in Berlin defensiv derartige Schwächen, dass die Schützlinge von Trainer Thomas Oral mit vier Gegentreffern noch gut bedient waren.
Jens Todt spürt natürlich die im Umfeld aufkommende Unruhe, ist aber um Deeskalation bemüht. „Nach vier Punktspielen rufe ich doch nicht schon den Notstand aus.“ Der bisherige Saisonverlauf ist für den Sportdirektor „die Summe verschiedener Ursachen“. Zum Beispiel führt Todt den personellen Umbruch an, der „viel größer war, als in den Jahren zuvor“. Nicht nur innerhalb der Mannschaft – auch im Trainerstab. „Das muss sich alles erst finden.“ Außerdem „sind einige Spieler noch nicht bei hundert Prozent – können sie auch gar nicht sein“. Das gilt etwa für Franck Kom, der vom tunesischen Meister ES Sahel kam oder für Jordi Figueras, dem fast die gesamte Saisonvorbereitung fehlt. In der Akklimatisierung befinden sich auch noch die in letzter Minute verpflichteten Charalampos Mavrias und Kamberi. „Wir haben eine gute, zukunftsfähige Mannschaft“, ist Todt überzeugt. „Und die Trainingsarbeit ist hervorragend“, nimmt der Sportdirektor Druck vom Cheftrainer. Trainer Oral wiederum sagt: „Niemand von uns ist glücklich. Wir befinden uns in einem Prozess, dessen Verlauf wir uns so nicht gewünscht haben.“