
KSC plant großen Schritt in die Zukunft: Ausgliederung soll Profifußball konkurrenzfähig machen
Karlsruhe. Der Karlsruher SC braucht frisches Kapital. Dass das sogar sehr bald und zwingend der Fall sein wird, steht für KSC-Geschäftsführer Michael Becker außer Zweifel. „Der Wettbewerb in den 36 Vereinen wird immer enger. Und wir haben aufgrund von Altlasten sogar noch ein paar Wettbewerbsnachteile“, sagte Becker am Montag.
Mithilfe einer Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung zur GmbH & Co KGaA sollen am kommenden Samstag (11.00 Uhr) die Mitglieder des Fußball-Zweitligisten dafür auf einer außerordentlichen Versammlung den Weg frei machen.
„Dann können wir dieses frisches Kapital für den Verein beschaffen. Um die Mannschaft zu stärken, um Altverbindlichkeiten abzubauen und um den KSC für die Zukunft neu aufzustellen“, ist nun auch KSC-Präsident Ingo Wellenreuther überzeugt, der nach eigenem Bekunden anfangs kein großer Freund dieses Schrittes war. Ängste, dass ein Großinvestor den KSC einfach übernehmen könnte, seien aber aufgrund der zahlreich eingebauten Sicherungen unbegründet. „Das ist bei uns ausgeschlossen“, betonte der ehemalige Richter.
Vorausgegangen ist der Mitgliederversammlung ein monatelanger Beratungsprozess in einem breitgefächerten Ausgliederungsausschuss des Vereins. „In dem geplanten Modell steckt nun auch sehr viel Input aus diesem Ausschuss drin“, sagte KSC-Geschäftsführer Becker. Zustimmungspflichtige Regelungen, einen Fanvertreter oder die Bestimmung, dass alle Aufsichtsratsmitglieder gleichzeitig auch Mitglied des KSC sein müssen, gebe es bei anderen Vereinen so nicht.
Auch Aktien für Mitglieder
Wie viele Aktien genau der Verein ausgeben kann oder will, steht jedoch noch nicht fest. Die Entscheidung darüber soll im Ausgliederungsausschuss fallen. „Sollte die Entscheidung am Samstag positiv ausfallen, wird der Ausschuss zeitnah wieder zusammenkommen und noch einmal konkret darüber sprechen, welche Aktienpakete wie überhaupt geschnürt werden sollen“, kündigte Becker an. Seine Aktien will der Verein dabei aber nicht nur an Investoren, sondern auch an Fans und Mitglieder ausgeben. „Das ist für uns sogar wünschenswert“, sagte Wellenreuther, der den Preis für eine Aktie bei „unter 100 Euro“ sieht. Eine identitätsstiftende Schmuckaktie für das Wohnzimmer inklusive.