
Karlsruher SC überrascht mit 4:0 gegen SC Paderborn
Karlsruhe. Was für ein „Comeback“! Nur eine Woche nach seiner schwachen Leistung und spielerischen Problemen, die zu der 0:1-Niederlage in Aalen geführt hatten, erzielte der KSC gegen den als „Mannschaft der Stunde“ angereisten SC Paderborn seinen höchsten Saisonsieg.
Und auch der Karlsruher Chefcoach hatte allen Grund zufrieden zu sein: „Wir waren von Beginn an gut drin. Die Niederlage in Aalen hat uns getroffen, das hat man gemerkt. Die Mannschaft war sehr konzentriert und aggressiv – 90 Minuten lang. Am Ende war’s ein bisschen zu hoch, aber natürlich verdient.“
Ein Tor für den KSC durch Manuel Torres in der 13. Minute und in der Nachspielzeit die Möglichkeit für Rouwen Hennings, auf 2:0 zu erhöhen – viel mehr brachten die Wildparkprofis in der ersten Spielhälfte nicht zustande. Das aber reichte, um gegen die zunächst eher vorsichtig agierenden Gäste mit einer knappen Führung in die Pause zu gehen.
Die von Markus Kauczinski vorgenommenen Änderungen hatten also gefruchtet. Manuel Gulde, Kai Schwertfeger und Gaetan Kreis standen an Stelle von Daniel Gordon, Reinhold Yabo und Selcuk Alibaz in der Karlsruher Startelf. Der unterliefen zwar, wieder einmal, etliche „Stockfehler“ und Fehlpässe. Paderborn, die spielerisch bessere Elf, konnte jedoch zum Beispiel kein Kapital daraus schlagen, dass KSC-Keeper Dirk Orlishausen gegen Elias Kachunga einen Rückpass von Philipp Klingmann vertändelte (33.). Und von sich aus torgefährlich wurde die beste Offensive der Liga in den ersten 45 Minuten im Grunde genommen nur einmal. Katchunga kam gegen drei KSC-ler aus spitzem Winkel von rechts aus der Drehung zum Schuss – doch Orlishausen war hellwach (29.).
Kurz nach dem Seitenwechsel hätten die Hausherren die angespannten Nerven ihre Anhänger mit dem 2:0 beruhigen können. Erst scheiterte Dominic Peitz mit einem Kopfball am Querbalken (51.). Und wenig später fand Koen van der Biezen, nach einem verunglückten Befreiungsschlag von Gästekeeper Lukas Kruse, aus 35 Metern das leere Tor nicht (55.). In der Folgezeit leisteten sich beide Teams im Wechsel viele Ballverluste.
Eine Einzelleistung war nötig, um den KSC-Fans unter den 15.600 Zuschauern wieder etwas Freude zu machen. Der kurz vorher eingewechselte Dimitrij Nazarov nahm sich nach einem Einwurf ein Herz, zog einen kurzen Alleingang an und aus 22 Metern ab: 2:0 (69.).
Kurios dann das 3:0. Uwe Hünemeier vom SCP nahm den Ball in die Hand, weil er glaubte, es gebe einen Freistoß für seine Mannschaft. Schiedsrichter Guido Winkmann aber hatte nicht gepfiffen. Deshalb gab es Freistoß für den KSC, und Dimitrij Nazarov schlenzte den Ball aus 25 Metern um die Mauer herum zum 3:0 ins Netz (84.). Doch damit nicht genug. Koen van der Biezen stellte in der 87. Minute den 4:0-Endstand her.
Gästetrainer André Breitenreiter gratulierte den Hausherren neidlos zum „absolut verdienten“ Erfolg, der allerdings „etwas zu hoch“ ausgefallen sei, und erklärte diesen so: „Der KSC war gieriger, lauf- und zweikampfstärker.“