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Zu gerne hätte der KSC Fabian Schleusener zurück, der zuletzt für den SV Sandhausen spielte.  Foto: dpa/Gentsch 

Knappe Kasse, große Wünsche: Der KSC braucht als Zweitliga-Aufsteiger Verstärkungen

Karlsruhe. Die Gerüchteküche brodelt: Beim Karlsruher SC ist die Liste mit möglichen Neuzugängen sehr lang. Streichen musste der Zweitliga-Aufsteiger allerdings den Namen Felix Lohkemper: Der 24-jährige frühere KSC-Jugendspieler wechselt ablösefrei von Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg zum künftigen Karlsruher Konkurrenten 1. FC Nürnberg, bei dem der aus Bretten stammende Fußball-Profi bis Ende Juni 2022 unterschrieb.

Schnelle, torgefährliche Außenbahnspieler stehen ganz oben auf der KSC-Liste. Mehrfach beobachtet wurde Merveille Biankadi, ein 24 Jahre alter deutscher Fußballspieler kongolesischer Abstammung: Für den FC Hansa Rostock erzielte er in 37 Drittligapartien zehn Treffer und bereitete fünf vor.

Doch noch einen Außenstürmer mit deutsch-kongolesischen Wurzeln haben die Badener im Visier: Makana Nsimba „Rudi“ Baku. Der gebürtige Mainzer, ein deutscher U-20-Nationalspieler spielt seit Sommer 2017 bei der SG Sonnenhof Großaspach. Baku bestritt 38 Drittliga-Spiele, erzielte vier Tore und bereitete fünf vor.

Kein Sprinter, eher ein Knipser auf der Zehnerposition, ist Martin Kobylanski, dessen Vertrag beim Drittligisten Preußen Münster ausläuft. Der 25-Jährige, dessen Vater Andrzej Bundesliga-Profi war, und den KSC-Coach Alois Schwartz kennt, ist technisch stark, abgezockt und torgefährlich – aber auch heftig umworben.

Derweil wird daran gearbeitet, Fabian Schleusener zurückzuholen. Dessen Leihvertrag beim SV Sandhausen läuft aus. Der SC Freiburg als „Besitzer“ plant nicht mit ihm für die Bundesliga. Dass er aufgrund eines Schienbeinbruchs bis August ausfällt, lässt andere mögliche Interessenten wohl zurückzucken. Die Chancen des KSC sind gut. „Schleuse“ wohnt auch noch in der Fächerstadt. „Ich weiß noch nicht, wo mein Weg hingeht“, sagt er aber.

Vielleicht leiht der KSC gar zwei Angreifer bei Freiburg aus. Aus dem Breisgau ist von Interesse an Tim Kleindienst zu hören. Er ist ein körperlich starker Stürmer, ein 1,94-Meter-Hüne. Doch derzeit bremst eine Meniskusverletzung Kleindienst aus. Auch daher kam er in der vergangenen Spielrunde nur auf vier Erstligaeinsätze, kam er insgesamt auf nur 199 Minuten. Da Kleindienst bis 2022 unter Vertrag steht und Spielpraxis will, wäre für den KSC eine Ausleihe die einzig machbare Lösung.

Wie berichtet könnte als Verstärkung für die Karlsruher Defensive Tobias Müller interessant sein. Ehe es ihn 2015 zur zweiten Mannschaft der Freiburger zog, spielte Müller für den FC Nöttingen. Er ist schnell, kopfballstark und kompromisslos. Das große Handicap: Müllers Vertrag in Magdeburg läuft bis 2020 und gilt auch für Liga drei. Aus Magdeburg war zu hören, dass man Müller nicht abgeben will. Man munkelt, mindestens 750.000 Euro an Ablöse wären fällig. Das ist wohl zu viel für den KSC.

Beobachtet wurde auch Dirk Carlson, ein 21 Jahre alter Linksverteidiger aus dem Nachwuchsteam des Schweizer Erstligaabsteigers Grasshopper Zürich. Der luxemburgische Nationalspielers soll die KSC-Späher aber nicht restlos überzeugt haben.