


Rugby-Bundesliga: SG TV/CfR Pforzheim überrascht mit Auswärtssieg beim RK Heusenstamm
Heusenstamm. „Das war ein enges Spiel, in dem beide Teams über die vollen 80 Minuten wirklich alles gaben. Als sich uns kurz vor Spielende eine Chance bot, haben wir den nötigen Killer-Instinkt bewiesen und uns den Sieg verdient“, fasst John Willis eine wahre Rugby-Schlacht zusammen, in der am Ende die SG TV/CfR Pforzheim beim RK Heusenstamm nach großartigem Kampf einen wichtigen 13:10-Erfolg feiern konnte.
SG-Coach Willis muss sich mit seinem Team in dieser Bundesliga-Saison erstmals gegen den Abstieg stemmen. Das scheint der Pforzheimer Meistertrainer von 2016 ebenfalls zu beherrschen. Im ersten Spiel des Jahres gab es trotz 42:43-Niederlage gegen den Titelaspiranten RG Heidelberg gleich zwei Bonuspunkte. Nun holte die SG beim Tabellenfünften RK Heusenstamm einen mit vier Punkten belohnten Auswärtssieg. In beiden Spielen sicherten sich die Pforzheimer überraschend und durch Last-Minute-Versuche wichtige Punkte im Abstiegskampf.
In der Hinrunde hatte der RKH die SG im SüdwestEnergie-Stadion in Pforzheim-Eutingen noch mit 44:10 demontiert. Das wollte Willis nicht noch einmal erleben und forderte bedingungslosen Einsatz und volle Konzentration von der ersten Minute an. Zwar galten die Heusenstammer als leicht favorisiert, doch die erste Führung gehörte den Gästen. Nach einer guten Viertelstunde hatte Tafadzwa Chitokwindo etwa von der Mittellinie aus einen Strafkick zum 3:0 verwandelt. Ein Heusenstammer Versuch in der 27. Minute zur 5:3-Führung war dann alles an Zählbarem.
Viele Fehler auf beiden Seiten ließen gute Chancen ungenutzt verpuffen. Das größte Gastgeschenk präsentierte die SG TV/CfR Pforzheim in der 47. Minute, als Jay Paila wegen eines Schlages die Rote Karte erhielt. Aber das scheint den neuen Charakter der SG auszumachen, dass man sich von nichts abschrecken lässt. Mit einem Mann weniger gingen die „Rhinos“ durch einen Versuch von Ali Sürer mit 8:5 in Front. Doch zwei Minuten später lag der RKH wieder mit 10:8 vorne. Daran sollte sich bis zur 18. Minute der nervenaufreibenden Nachspielzeit nichts ändern.
Dann schnappte sich der wieselflinke Josh Gando das Leder-Ei und legte es kurz vor dem Schlusspfiff im Heusenstammer Malfeld zum 13:10-Sieg ab. Drei Jahre zuvor hatte an gleicher Stelle ein Last-Minute-Versuch seines simbabwischen Landsmannes Chitokwindo dem TV Pforzheim die deutsche Rugby-Meisterschaft beschert.
Nach dem harten Match freut sich Willis auf ein spielfreies Wochenende. Dann könnten sich die mit leichten Verletzungen geplagten Spieler etwas erholen. Am Samstag, 13. April, wird nämlich der Tabellenzweite TSV Handschuhsheim in Pforzheim-Eutingen erwartet.
Die SG ist nun bis auf fünf Punkte an den RKH herangekommen, könnte also mit einem Sieg plus Bonuspunkt in der nächsten Runde gleichziehen. Doch der Tabellensechste aus Pforzheim muss weiterhin das Abstiegsgespenst fürchten, denn der Tabellensiebte RC Luxemburg gewann bei der RG Heidelberg sensationell mit 29:12 und bleibt damit auf Tuchfühlung zur SG. Dafür sind es nun schon fünf Punkte Abstand zum Tabellenletzten Neckarsulmer SU, die beim SC Frankfurt 1880 mit 105:0 unterging. —- uh —-
SG-Versuche: Ali Sürer, Josh Gando
SG-Kicks: Tafadzwa Chitokwindo 1/3 Strafkicks, 0/2 Erhöhungen
Nächstes SG-Heimspiel: Samstag, 13. April, 15 Uhr, SG TV/CfR Pforzheim – TSV Handschuhsheim
Rugby-Bundesliga Süd/West - 10. Spieltag |
||
SC Frankfurt 1880 |
105 : 0 |
Neckarsulmer SU |
RG Heidelberg |
12 : 29 |
RC Luxemburg |
RK Heusenstamm |
10 : 13 |
SG TV/CFR Pforzheim |
TSV Handschuhsheim |
46 : 45 |
Heidelberger RK |
Rugby-Bundesliga Süd/West |
|||
1 |
SC Frankfurt 1880 |
49 |
392 |
2 |
TSV Handschuhsheim |
43 |
218 |
3 |
RG Heidelberg |
38 |
114 |
4 |
Heidelberger RK |
28 |
69 |
5 |
RK Heusenstamm |
20 |
-34 |
6 |
SG TV/CFR Pforzheim |
15 |
-210 |
7 |
RC Luxemburg |
14 |
-197 |
8 |
Neckarsulmer SU |
10 |
-352 |