
Solidarisch zum Sportabzeichen
Seit zehn Jahren pflegt die Lebenshilfe mit den Wilddogs Pforzheims „eine tolle Freundschaft“, wie Lebenshilfe-Geschäftsführer Oliver Keppler in Königsbach mit Freude berichtete. Gelebte Inklusion, lange bevor es das Wort gegeben habe. Eine Folge dieser Freundschaft war nun die Sportabzeichenabnahme für Menschen mit Behinderung auf dem Königsbacher Sportgelände Plötzer – ein gemeinsames Pilotprojekt des Sportkreises Pforzheim Enzkreis, der Wilddogs und der Lebenshilfe.
Glückliche Hobbysportler
Es war Wilddogs-Schriftführerin Bettina Schindler, berichtet Keppler, die Ende 2015 den Vorschlag machte, das Sportabzeichen gemeinsam abzulegen. Für Keppler eine „tolle Idee“, die man jährlich wiederholen wolle, so lange Interesse daran bestehe. „Wenn man die Freude der Leute hier sieht, weiß man, dass man nicht alles schlecht macht“, so Keppler. Sprinter, die mit einem Lächeln im Gesicht 100 Meter laufen, oder lachend beim Weitsprung im Sand landen, sieht man im sportlichen Wettkampf sonst eher selten. Der junge Sportabzeichenneuling Antoni strahlte – und kündigte sogleich an: „Das war der Hammer. Wenn’s geht, werde ich jedes Jahr mitmachen.“
Auch wenn Lebenshilfe-Sportlehrerin Olga Schilenko die Teilnehmer schon ein wenig vorbereitet hatte, so waren die verschiedenen Disziplinen wie Medizinball-Weitwurf, Weitsprung, Standweitsprung, Zielwurf, Kugelstoßen und die zur Wahl stehenden Läufe über 50, 100 und 1500 Meter doch Neuland für ihre zwölf Schützlinge. Anleitung bekamen sie indes nicht nur von der Sportlehrerin, sondern auch von den jugendlichen Teilnehmern der Wilddogs.
Herausforderung für Prüfer
Vom Sportkreis waren Iris Steffen-Baur und Sportabzeichen-Obmann Bruno Augenstein verantwortlich. „Für uns Prüfer ist das noch mal eine andere Herausforderung, weil wir das ja nicht täglich machen“, so Steffen-Baur. Ein spezieller Lehrgang samt Prüferlizenz sei notwendig. Sie zeigte sich von den Schwimmfähigkeiten der Teilnehmer – eine Voraussetzung für das Sportabzeichen – begeistert. Alle seien länger als 15 Minuten geschwommen und damit schon auf Goldkurs. Und Gold sollte es für Maxim schon sein, „oder Silber. Bronze – na ja“, meinte er. „Es macht echt Spaß, das kann man auch gerne jedes Jahr machen.“ Das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen ist analog dem allgemeinen Deutschen Sportabzeichen aufgebaut. Dabei geht es also ebenfalls um Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination.