Hier kommt keiner durch: Der Nöttinger Thorben Schmidt (rechts) beim Oberliga-Derby in Spielberg.  Ripberger
Hier kommt keiner durch: Der Nöttinger Thorben Schmidt (rechts) beim Oberliga-Derby in Spielberg. Ripberger 

Thorben Schmidt beim FCN: Aus dem Nichts zum Stammplatz

Die Saison für den FC Nöttingen verlief bislang nicht ganz nach Wunsch. Für einen im Team des Fußball-Oberligisten gilt das allerdings nicht. Thorben Schmidt ist bislang der Gewinner und Aufsteiger im Team der Lila-Weißen. Der 21-Jährige, der aus der Pfalz stammt und seit sieben Jahren im Enzkreis lebt, hat sich quasi aus dem Nichts zum Stammspieler gemausert. Und beim jüngsten 3:0-Sieg in Spielberg gelang ihm auch noch sein erstes Oberliga-Tor.

Vergangene Saison spielte der Rechtsfuß, der seit der B-Jugend das Nöttinger Trikot trägt, noch in der Landesliga-Mannschaft der Remchinger und war Stammgast auf der Ersatzbank bei Oberliga-Spielen. In der Vorbereitung auf die neue Runde nutzte Schmidt dann seine Chance. „Er hat sich voll reingehängt, hat Zusatzschichten gemacht und sich damit die Position als erster Einwechselspieler erarbeitet“, freut sich der FCN-Vorsitzende Dirk Steidl über die Entwicklung des Eigengewächses.

Dass er jetzt sogar als rechter Außenverteidiger zum Stammspieler wurde, kam aber doch etwas überraschend. „Es hängt auch damit zusammen, dass sich der eine oder andere verletzt hat“, weiß Schmidt. Denn eigentlich war Holger Fuchs für die Außenverteidigerposition vorgesehen. Der Abwehr-Shootingstar der vergangenen Saison fehlte aber den Großteil der laufenden Spielzeit mit einer Knieverletzung. Und weil dann auch noch Dubravko Kolinger gesperrt wurde, rückte mit Timo Brenner ein weiterer Kandidat für die Außenverteidigerposition ins Abwehrzentrum.

Doch Thorben Schmidt spielt mit einer Selbstverständlichkeit, als habe er nie etwas anderes getan. „Er ist ein toller Typ“, sagt Steidl und zählt die Vorzüge des jungen Kickers auf: Schnelligkeit, Dynamik, Wille, Einstellung.

Und Thorben Schmidt ist für sein Alter schon sehr selbstständig. Bereits mit 13 Jahren kam er nach Königsbach ins Fußball-Internat von Jürgen Kantenwein, seit er 18 ist wohnt er alleine. In den Nöttinger Jugendmannschaften galt er als Führungsspieler, machte zunächst die mittlere Reife und im vergangenen Jahr das Abitur. Jetzt will er in Karlsruhe Elektrotechnik studieren.

Fußball, Fußball, Fußball

Neben Schule oder Studium gibt es für Thorben Schmidt aber nur eines: Fußball, Fußball, Fußball. Entweder er spielt mit dem Oberliga-Team. Oder er schaut der Nöttinger Landesliga-Mannschaft zu. Oder er schaut mit Kumpels Bundesliga.

Und wenn er die Zeit dazu hat, fährt er auch in die Pfalz auf den Betzenberg, um den 1. FC Kaiserslautern anzufeuern. Dass er sich vorerst einen Stammplatz im Nöttinger Team erkämpft hat, genießt der 21-Jährige. Genuss pur war auch sein erstes Oberliga-Tor am Samstag in Spielberg. Beim Nöttinger 3:0-Erfolg traf der aufgerückte Abwehrspieler nach einer Ecke praktisch mit dem Pausenpfiff zum 2:0, freute sich ausgelassen, und befand: „Ein Supergefühl, gerade im Derby. Das hat gut getan.“

Wenn Thorben Schmidt weiter so abgeklärt spielt, lässt das nächste Erfolgserlebnis sicherlich nicht lange auf sich warten.