


Camlog in Wimsheim expandiert: „Der Anfang von etwas ganz Großem“
Wimsheim. Vor 15 Jahren wusste niemand, wer Camlog ist. „Und heute verkauft keiner mehr Implantate in Deutschland“, freute sich Jean-Marie Wyss, Geschäftsführer der Wimsheimer Altatec GmbH. Das Unternehmen ist unter anderem Exklusivhersteller der erfolgreichen Zahnimplantatsysteme Camlog.
Die weltweit agierende Gruppe fertigt nach eigenen Angaben ausschließlich medizintechnische Produkte „Made in Germany“. In einem schwierigen Marktumfeld wächst der Spezialhersteller weltweit, wie Camlog-Vertriebs-Geschäftsführer Michael Ludwig gestern bei der Grundsteinlegung zum Verwaltungsbau in Wimsheim sagte. Ein Schulungszentrum und eine Cafeteria sind ebenfalls in dem Zehn-Millionen-Euro-Investment eingepreist. Gebäudefläche: rund 5000 Quadratmeter. Bezugsfertig: 2018. Die Entscheidung für die Erweiterung sei übrigens nicht etwa in der Firmenzentrale gefallen, sondern auf der IDS, der internationalen Dentalschau in Köln, sagte Ludwig. Gestern sinnierte er über die Grundsteinlegung, dass dies „der Anfang von etwas ganz Großem“ sei. Neben dem Expansionskurs im deutschen Markt werde das neue Gebäude „auch den Anforderungen der nationalen und internationalen Besucher Rechnung tragen“.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen in Wimsheim 350 Mitarbeiter. Im neuen Gebäude entstehen mehr als 100 Büroarbeitsplätze. Neben den Beschäftigten nahmen gestern an der Zeremonie internationale Geschäftspartner, Investoren und Führungskräfte teil. Dass auffällig viele Fahrzeuge mit Schweizer Kennzeichen auf dem Gästeparkplatz zu sehen waren, hatte einen Grund: Zuständig für Forschung und Entwicklung ist die Camlog Biotechnologies AG, Basel. Dort arbeiten dem Vertriebschef zufolge Forscher und Entwickler an neuen Lösungen für Zahnimplantate, Zubehör und chirurgische Instrumente für die dentale Implantologie. Wimsheims Bürgermeister Mario Weisbrich unterbrach seinen Urlaub und jettete eigens für eine Rede von Südtirol nach Hause. Er sei stolz auf das Unternehmen, das durch den internationalen Vertrieb immerhin auch ein Stück Wimsheim hinaus in die Welt trage. Für die Realisierung des Bauvorhabens sei eigens der Bebauungsplan geändert worden.
Erster Landesbeamter Wolfgang Herz vom Landratsamt Enzkreis freute sich zwar, dass er noch kein Kunde für Implantatprodukte ist. Ansonsten sei ihm jedoch die Geschäftstätigkeit von Altatec Camlog sehr willkommen. Unternehmen wie dieses sorgten Herz zufolge für Arbeitsplätze und hätten nicht zuletzt auch Anteil daran, dass der Landkreis Enzkreis mit lediglich 2,9 Prozent Arbeitslosenquote (aktueller August-Wert von gestern) einen der vorderen Plätze in Baden-Württemberg einnehme. Freilich sorgten auch das Landratsamt sowie die Bürgermeister der Kommunen im Kreis für ein „wirtschaftsfreundliches Mikroklima“.