760_0900_81207_SUBWEP_PF_Platz1.jpg
Der Sieger des Elevator Pitch: Tim Dibjick von der Firma Mebratech.  Foto: Warzecha 
760_0900_81208_L760_S2892083_C24.jpg
...und die Zweite Marlene Rieber (rechts).  Foto: Warzecha 

Elevator Pitch: Sauberes Wasser als preisgekrönte Gründeridee

Pforzheim. Sie stehen auf der Bühne und ziehen das Publikum in ihren Bann. Nach jedem Pitch steigt die Spannung und das Publikum fiebert weiter mit: In diesem Jahr fand der Start-up BW Elevator Pitch, Regional Cup Pforzheim, veranstaltet vom Gründungsteam der IHK Nordschwarzwald und deren Kooperationspartnern, organisiert von der L-Bank, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau und der Initiative im EMMA Kreativzentrum statt.

Acht Gründerteams präsentierten vor einem Publikum aus rund 70 Teilnehmern und einer Jury, bestehend aus Unternehmensvertretern und Vertretern der Sparkasse Pforzheim Calw sowie der Volksbank Pforzheim, in je drei Minuten und damit der Dauer einer symbolischen Fahrstuhlfahrt, was der Begriff „Elevator Pitch“ aus dem Englischen übersetzt bedeutet, ihre jeweilige Geschäftsidee.

Das Angebot war vielfältig und reichte von Ideen im Bereich virtuelles Marketing, visuelle Dokumentation und 3 D-Bestandsaufnahme, über einen neuwertigen Getränkekühler und Weinbelüfter, Sportbekleidung, einer Online-Plattform zur Förderung von Sportlerkarrieren, einem manuellen Schleifgerät zur Förderung verschiedener Industriezweige in Afrika, bis hin zu südamerikanischen und glutenfreien Dips und Maisfladen.

Unter den Favoriten war auch dazu ein Sitzkissen, das beim Besuch im Wellnessbereich, der Sauna und in Dampfbädern durch sein Material aus wasserabweisendem Silikon vor Infektionen durch Keime schützen soll. Endgültiger Favorit von Jury und Publikum und damit Sieger des Regionalcups war das Produkt der Firma Membratech GmbH aus Pforzheim zur membrantechnologischen Trink- und Prozesswasseraufbereitung. Dabei handelt es sich, wie Gründer Tim Dibjick im Pitch sagt, um eine „Premiumanlage für Privathaushalte, Hotels und andere.“ Kernprodukt sind Spiralmembranen, die das Trinkwasser von Verunreinigungen und Rückständen wie Hormonen, Viren oder Arzneimittelrückständen befreien soll. Wie der Gründer im Pitch den Besuchern erläuterte, soll das hochpreisige Produkt allen Menschen wie auch denen im Inselstaat Sri Lanka weltweit zu sauberem Trinkwasser verhelfen.

Wie der erste Platz bei Jury und Publikum bewiesen, hat diese Idee alle Seiten innerhalb des Regionalcups überzeugt. Das Team rund um den Firmengründer erhielt 500 Euro und ein Ticket für die Teilnahme am Landesfinale. Das von den Veranstaltern als „poppige“ Lösung beschriebene und von Marlene Rieber aus Tiefenbronn erfundene popäd, ein hygienisches Sitzkissen für den Wellness- und Saunabesuch, erhielt den zweiten Platz und damit 300 Euro. Die Morotai GmbH aus Birkenfeld hat eine 50-teilige Sportbekleidungs-Kollektion für Frauen und Männer entwickelt, die nach Aussagen der Veranstalter Sportlerinnen und Sportler optimal im Training unterstützt, ästhetisch und langlebig ist. Wie der Gründer Rafy Ahmed im Pitch erläuterte, kommt das Konzept bisher gut an und erhielt eine publikumswirksame Würdigung durch die erfolgreiche Teilnahme an der Gründer-Show „Höhle der Löwen“. Als Anerkennung aus der Goldstadt erhielten die Morotai-Gründer für ihren dritten Platz ein Preisgeld von 200 Euro.

Wie Jury-Mitglied und Vorjahressieger Jochen Neff von Blackpads den Gründern mitgab, sei es ratsam, sich nicht hängen zu lassen, selbst wenn es mal schlecht laufen solle. Wichtig sei, immer wieder neuen Mut zu fassen, um von einem Tief schnell wieder ins nächste Hoch zu kommen. Das Landesfinale des Gründerwettbewerbs Start-up BW Elevator Pitch wird am 21. Juni in Stuttgart stattfinden. Insgesamt werden in der fünften Wettbewerbsrunde zwischen November 2017 und Juni 2018 dreizehn Regional Cups und zwei Special-Cups mit speziellem Fokus durchgeführt.