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Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Sparkassenpräsident Peter Schneider (links) nahmen die Ehrung von Morotai vor. Mit dabei die Vorstandsmitglieder der Sparkasse Pforzheim-Calw, Stefan Scholl und Hans Neuweiler. Rafy Ahmed (mit Pokal) und sein Team freuen sich.  Foto: Wolfgang List/Perfectfotos 

Gründerpreis für Birkenfelder Youngsters Sportbekleidung der Marke Morotai

Stuttgart/Birkenfeld. Mittwochabend im Haus der Sparkassen-Akademie in Stuttgart. Fünf junge Unternehmen aus dem Südwesten werden mit dem Gründerpreis der Sparkassen-Finanzgruppe ausgezeichnet.

Mut zur Selbstständigkeit und Unternehmergeist zu fördern – das ist die Intention dieses landesweit mit viel Aufmerksamkeit bedachten Projekts.

Glückliche Gesichter, als die fünf Preisträger auf die Bühne kamen, vorweg die Morotai GmbH aus Birkenfeld. Das Start-Up-Unternehmen von Raty Ahmed – er hatte Modedesign studiert – überzeugte die Jury durch seine „etwas andere“ Sportbekleidung. Der gute ästhetische Anspruch der vorwiegend in schwarz-weiss-grau-Tönen gehaltenen Produkte, die gleichzeitig einen neuen Lifestyle markieren, gefiel ebenso wie das pfiffige unternehmerische Konzept. Jungunternehmer Rafy Ahmed war zweijährig mit seinen Eltern aus Pakistan gekommen, spricht also die Landessprache Urdu, wenn er mit den Herstellern seiner Produkte in Pakistan die Dinge diskutiert.

Mit Waldemar Wenzel, Werner Strauch und Clara Soltau bildet die Morotai GmbH – erst vor einem Jahr gegründet – ein junges, dynamisches Team, das einen hohen Anspruch hat: „Irgendwann soll jeder ein Stück von uns bei Sport und Wellness tragen“. Das Vertriebsnetz ist bereits ausgespannt: Intersport und Zalando sind im Boot.

Bei der Fertigung setzt das Unternehmen auf hochwertige Materialien und faire Produktionsbedingungen. Namensgebend für die Marke ist die indonesische Insel Morotai. Diese ist von der Historie des japanischen Soldaten Nakamura Teruo inspiriert, der die Insel im Zweiten Weltkrieg als letzter verbleibender Krieger im Alleingang verteidigt hat. Morotai will den Kampfgeist und das Potenzial wecken, denn laut Rafy Ahmed steckt in jedem ein Krieger. „Unsere Landschaft aus Start-ups und jungen Unternehmen ist riesig und ausgesprochen vielfältig“, betonte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Verleihung des Gründerpreises die wichtige Rolle von Start-ups in der Wirtschaftslandschaft. „Das fachliche Knowhow, der Mut und die Kreativität unserer Gründerinnen und Gründer tragen zum Wohlstand und zur wirtschaftlichen Stärke Baden-Württembergs von morgen bei.“

Fünf junge Gründerteams freuten sich über Geldpreise in Höhe von insgesamt 25.500 Euro. Platz zwei sicherte sich die Methodigy GmbH, die eine spezielle Software für Juristen entwickelt hat. Eine pharmazeutische Innovation bietet die Heidelberg Delivery Technologies GmbH HeiDelTec. Den Gründern ist es gelungen, Wirkstoffe, die bislang nur über Spritzen verabreicht werden konnten, in Gelatine zu verpacken. „Gummibärchen statt Spritzen“ lautet ihr Slogan.

Platz vier erreichte die Jundi Schrade Baumeister Architekten PartGmbH aus Stuttgart. Das Architekturbüro entwirft Modelle, mit denen Bauprojekte effizienter geplant und umgesetzt werden. Individuelle Möbelstücke für Privathäuser, Büros und Restaurants fertigt OONITOO – interior elements. Das Start-up belegt den fünften Platz.

Fast jede zweite Gründung in Baden-Württemberg, die einen Kredit zum Start des Unternehmens braucht, wird von einer der 51 Sparkassen im Land begleitet. Für Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, ist die Kreditvergabe an Start-ups eine zentrale Aufgabe der Institute: „Sparkassen sind an einer starken regionalen Wirtschaft interessiert – und damit auch an Existenzgründern. „Sie sind eine Frischzellenkur für unsere Wirtschaft.“

Im Rahmen der Verleihung des Gründerpreises wurde der Pforzheimer Unternehmer Walter Herrmann, Gründer der Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co in Ittersbach, für sein Lebenswerk gewürdigt.

Albert Esslinger-Kiefer

Albert Esslinger-Kiefer

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