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Nicht nur der bauliche Zustand einer Immobilie entscheidet über den Wert, sondern auch die Lage.  Foto: LBS West 

Immobilien immer teurer: Kaufpreise steigen in Pforzheim um 62 Prozent

München/Pforzheim. Wohl dem, der eine Eigentumswohnung in München besitzt – denn er dürfte in den vergangenen zehn Jahren reich geworden sein. Die niedrigen Zinsen und eine steigende Wohnungsnachfrage haben in dieser Zeit den Immobilienboom in vielen Großstädten befeuert, berichtete am Donnerstag „Spiegel online“.

Dieser Boom habe Deutschland sehr unterschiedlich getroffen. Während sich die Kaufpreise in Großstädten verdoppelt hätten, seien sie in einigen Landkreisen sogar gesunken. Auch in einer neuen Auswertung des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI steht die bayerische Landeshauptstadt ganz oben. Um 240 Prozent sind dort die Kaufpreise für Einfamilienhäuser zwischen 2008 und 2018 gestiegen. Bei Eigentumswohnungen lag das Plus bei immerhin 196 Prozent. Die Goldstadt liegt mit einem Zuwachs von 62,6 Prozent auf Platz 85 unter den 402 deutschen Städten und Landkreisen.

Die Analyse basiert auf einem Datensatz, in dem das RWI Forschungsdatenzentrum alle seit 2008 auf der Internetplattform ImmobilienScout24 angebotenen Wohnungen und Häuser erfasst hat. Neben den Metropolen München, Hamburg, Berlin, Frankfurt und Stuttgart ist das Wohnen vor allem in süddeutschen Landen teurer geworden. In Fürstenfeldbruck kostete ein Haus im Jahr 2018 fast dreimal so viel wie zehn Jahre zuvor. Hausbesitzer im Enzkreis können sich nach den Angaben auf einer interaktiven Landkarte lediglich über einen Preisanstieg von 28,3 Prozent freuen. Im Landkreis Calw waren es 13,7 Prozent und im Kreis Freudenstadt gingen die Immobilienpreise binnen zehn Jahren um 13,5 Prozent zurück. Zum Vergleich: In Karlsruhe hat sich der Wert eines Einfamilienhauses seit 2008 glatt verdoppelt.

Bei den Mieten gab es einen Anstieg von 28 Prozent in Pforzheim, um 24 Prozent im Enzkreis, 22,8 Prozent in Calw und 16,9 Prozent in Freudenstadt.

Überraschend ist ein deutlicher Anstieg bei den Kaufpreisen für gut erhaltene Altbauten: Neben Mannheim, Pforzheim, Fürth und Heilbronn befinden sich auch Halle (Saale), Gelsenkirchen, Rostock und Mülheim an der Ruhr mit Preisanstiegen von über 37 Prozent seit dem Jahr 2015 unter den teuersten zwölf Städten, teilt das Maklerunternehmen Homeday mit.

Lothar Neff

Lothar Neff

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