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Nach dem Durchzug von Sturmtief «Joshua» sieht der Südwesten weiteren sehr stürmischen und ungemütlichen Tagen entgegen. «Es wird am Wochenende zwar nicht ganz so wild, aber sehr, sehr windig und regenreich», sagte ein Experte des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im Bergland stehen am Samstag schwere Sturmböen um 80 bis 100 Kilometer pro Stunde, im Hochschwarzwald auch orkanartige Böen um 110 Kilometer pro Stunde bevor. Das nächste, noch namenlose Sturmtief droht nach DWD-Angaben am Montag.
Sturm, Dauerregen und einige Schneeflocken am Wochenende
Zunächst jedoch wird es der Vorhersage zufolge am Samstag und Sonntag ordentlich nass und merklich kühler und im Schwarzwald mischen sich zunehmend Schneeflocken unter den Regen. Dass aber wie am Freitagmorgen eine dünne Schneedecke auf dem Feldberg liegen bleibt, sei erst wieder in der Nacht zum Montag der Fall.

Dauerregen sei vor allem in hohen Lagen zu erwarten, aber auch insgesamt im Land überwiege Regenwetter. Zudem sind landesweit einzelne Gewitter möglich - «wo genau können wir nicht abschätzen», sagte der Meteorologe. Die Temperaturen betragen am Samstag höchstens 9 bis 14 Grad und am Sonntag wird es nochmal zwei Grad kälter.
Sturmtief «Joshua» hatte Feuerwehr und Polizei zuvor in Atem gehalten und für einige Schäden gesorgt. Auch eine Bahnstrecke war kurzzeitig lahmgelegt worden. Verletzte gab es bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht. In Schwäbisch Hall rissen Böen einen Teil eines Daches weg, das dann in einen Drogeriemarkt krachte. Fünf Gebäude wurden dabei beschädigt - der Schaden liegt bei rund 100.000 Euro, wie die Polizei weiter mitteilte.

Bäume stürzen um, ein Segelboot kentert
Auch stürzten wiederholt Bäume um: In Hinznang (Kreis Ravensburg) fiel ein Baum auf einen Schuppen nahe einem Wohnhaus, streifte einen Strommast und sorgte für Stromausfall in dem Anwesen. In Friedrichshafen stürzte ein an einem Bahndamm stehender Baum quer über die Straße und demolierte ein Auto. Bei Veringenstadt (Kreis Sigmaringen) kam es zu einem Auffahrunfall, weil ein Baum eine Bundesstraße blockierte. In Konstanz fiel ein Ast auf ein Hausdach und ein umstürzender Baum begrub ein geparktes Auto unter sich. Verletzt wurde jeweils niemand.

In und um Freiburg gab es mehr als 80 Einsätze, wie das dortige Polizeipräsidium mitteilte. Unter anderem sei es auch zu kleineren Überschwemmungen durch mit Laub verstopfte Gullys gekommen. Mehrere Autos seien durch herabfallende Äste oder Dachteile beschädigt worden.
Bei Remchingen (Enzkreis) stoppte ein auf den Schienen liegender Baum den Bahnverkehr. Zahlreiche Züge fielen aus. Eine Bahnunterführung in Gemmingen (Kreis Heilbronn) wurde durch das Unwetter zwischenzeitlich überflutet.
Auf dem Bodensee kenterte wegen schwerer Sturmböen ein Segelboot mit zwei Seglern. Einsatzkräfte brachten die beiden leicht unterkühlten Personen schließlich an Land. Das Boot wurde in den Hafen geschleppt. Vereinzelt hatten auch umgewehte Bauzäune oder herabgefallene Äste die Einsatzkräfte beschäftigt, sagten Sprecher der Polizeipräsidien.
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