

Ein Jahr Stuttgart 21 - Kein Anlass für eine Fete
STUTTGART. Als vor einem Jahr der Prellbock 049 am Stuttgarter Hauptbahnhof versetzt wurde, waren Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), Bahnchef Rüdiger Grube und der damalige Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) noch in Feierlaune. Mit einem Empfang für die Größen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und einer futuristischen Animation wurde in der baden-württembergischen Landeshauptstadt am 2. Februar 2010 das «Jahrhundertprojekt» Stuttgart 21 aus der Taufe gehoben. Von dem Warnschuss - den heftigen Protestrufen von mehr als tausend Demonstranten - wollten die Befürworter damals nichts wissen.
Die Auseinandersetzung um Stuttgart 21 bewog Politiker dazu, einer «Basta-Politik» abzuschwören und darüber nachzudenken, wie Bürger bei bedeutsamen Großprojekten früher und intensiver in Raumordnungs- und Planungsprozesse einbezogen werden können. Was vor zwölf Monaten als simples Bauprojekt begann, ist mittlerweile zum Lehrbeispiel für die Folgen mangelnder Bürgerbeteiligung geworden. dpa