Eisbären
Überlebt der Nachwuchs von Nuka und Kap im Karlsruher Zoo? Rund drei Wochen nach der Geburt gibt es Hoffnung.
picture alliance/dpa/Zoo Karlsruhe | Timo Deible (Archivfoto)
Baden-Württemberg
Eisbärnachwuchs in Karlsruhe: Zoo macht mit neuem Video Hoffnung

Karlsruhe. Hoffen und Bangen: Anfang November sind im Karlsruher Zoo zwei Eisbären-Babys auf die Welt gekommen. Von Anfang an war klar: Es ist nicht sicher oder gar wahrscheinlich, dass die kleinen Bären überleben. Denn für die Mutter, Weibchen Nuka, war es die erste Geburt, sie ist also unerfahren. Außerdem sind die Jungen nicht in der dafür vorgesehenen Wurfhöhle, sondern in der Außenanlage zur Welt gekommen. Ein denkbar schlechter Start. Doch im neuesten Video auf Facebook macht der Karlsruher Zoodirektor Matthias Reinschmidt jetzt Hoffnung.

Denn auch 23 Tage nach der Geburt höre man die Stimme von mindestens einem kleinen Eisbären. Er oder sie quäke nicht den ganzen Tag, aber immer mal wieder, so der Zoodirektor. Es könnten durchaus sogar noch beide Jungtiere am Leben sein, sagt Reinschmidt. Denn ob es immer die Stimme desselben Bären sei, die man höre, wisse der Zoo nicht. Zwei Stimmen auf einmal seien es jedoch zu keinem Zeitpunkt gewesen. Die Wahrscheinlichkeit sei also größer, dass nur noch eins der Babys lebe.

Für den Zoo in der Fächerstadt ist es die erste Eisbärengeburt seit über 30 Jahren. In europäischen Tierparks leben derzeit rund 120 Eisbären, in der freien Natur weltweit noch etwa 25.000 Tiere.

Mutter Nuka mache einen guten Job, sagt Reinschmidt: Ihre Instinkte zeigten ihr, was zu tun sei, auch als Erstgebärende: "Das ist natürlich toll." Nun gelte es, einfach der Natur den freien Lauf zu lassen, "und wir hoffen alle einfach gemeinsam, dass es klappen wird". Die Geburt hatte über die Region hinaus für großes (Medien-)Interesse gesorgt. Unter dem Beitrag des Zoos auf Facebook werden Daumen gedrückt und der Zoo für seine Arbeit gelobt. Über 1000 Menschen haben das Video innerhalb eines Tages geliket. Unter dem Video erreichen den Zoo auch Fragen, etwa, was mit dem Eisbärvater Kap sei. Der müsse seit Wochen getrennt von Nuka leben, heißt es, denn: "Eisbärenmännchen fressen Jungtiere auf, auch ihre eigenen."

Die Einrichtung hat zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Nuka und ihre Babys bestmöglich zu schützen. So ist der Bereich um die Eisbärenanlage weiträumig abgesperrt, da Mutter und Jungtiere sich ja im Außenbereich aufhalten. Außerdem finden in den Anlagen neben den Eisbären – etwa bei den Seehunden und Seelöwen – keine kommentierten Fütterungen mehr statt, wie der Zoo auf Informationsblättern vor Ort erklärt. Damit soll mehr Ruhe für Nuka und ihren Nachwuchs gewährleistet werden.

Flusspferdjungtier im Zoo Karlsruhe
Halloween und seine Mutter Kathy Ende 2019 im Karlsruher Zoo: Inzwischen ist das Flusspferd fünf Jahre alt und muss umziehen.
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Zu einem weiteren Publikumsliebling gibt es in dieser Woche ebenfalls Neuigkeiten: Wie der Zoo am Dienstag bekannt gegeben hat, ist Flusspferdnachwuchs Halloween unterwegs in sein neues Zuhause nach Ostrava in Tschechien. Der Bulle war in der Halloweennacht vor fünf Jahren im Karlsruher Zoo auf die Welt gekommen und hatte so seinen Namen erhalten. Karlsruhe müsse er nun verlassen, da die Anlage nicht für zwei Bullen und ein Weibchen ausgelegt sei, so der Zoo auf Facebook. In letzter Zeit war Halloween nur noch mit seiner Mutter Kathy zusammen gehalten worden. Für Vater Platsch sei er inzwischen ein Konkurrent. Im tschechischen Zoo werde der fünfjährige Halloween mit zwei Weibchen zusammenleben.

Mit Material von dpa