Die Asiatische Tigermücke ist nach Angaben der Experten am Oberrhein mittlerweile in mehr als 200 Kommunen im Südwesten Deutschlands nachgewiesen. Die exotische Art breite sich weiter aus und sorge zunehmend für gesundheitliche Sorgen, teilte die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) mit. Im laufenden Jahr sei die Notwendigkeit, gegen die Tigermücke vorzugehen, durch die ersten Fälle der Infektionskrankheit Chikungunya in der Oberrheinebene bestärkt worden.
«Im Straßburger Raum wurden insgesamt drei Fälle festgestellt», hieß es. Eine Übertragung auch auf deutscher Seite sei nicht ausgeschlossen, «sollten Viren durch erkrankte Reiserückkehrende importiert werden».
Warum die Kosten ein Thema sind
Eine Hürde bei der Bekämpfung sind der Kabs zufolge die Kosten, um eine lokale Population niedrig zu halten. «Die schwierige Haushaltslage der Mitglieder hat die Kabs nun veranlasst, einen Maßnahmenkatalog zusammenzustellen.» Jede Kommune könne passende «Bausteine» für eine Tigermückenbekämpfung kombinieren und an ihr Budget anpassen. Der Katalog umfasse nicht nur die Behandlung mit dem biologischen Wirkstoff Bti, der Larven tötet, durch die Kabs, sondern etwa auch Beratung und Schulungen.
In der Kabs – einem als gemeinnützig anerkannten Verein – sind Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen zusammengeschlossen. Die Arbeit der Experten ist aufwendig: Am Boden schlagen sie sich durch dichtes Unterholz, viele Brutstätten werden aber aus der Luft behandelt. Vom Helikopter aus verteilt die Kabs den biologischen Wirkstoff Bti gegen Larven.
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