
Karlsruhe/Stuttgart. Weil kein Impfstoff da ist bleiben das Zentrale Impfzentrum in der Messe Karlsruhe in Rheinstetten und das Kreisimpfzentrum in der Schwarzwaldhalle der Fächerstadt zwischen dem 1. und dem 7. Februar geschlossen. Das hat die Stadt Karlsruhe am Freitag in einer Pressemitteilung bekanntgegeben.
Die mobilen Impfzentren werden laut Pressemitteilung täglich weiterimpfen, insgesamt 300 Mal pro Tag.
Das Zentrale Impfzentrum in Rheinstetten öffnet laut Stadt voraussichtlich wieder am Montag, 8. Februar, und plant dann mit 500 bis 800 Impfungen täglich. Das Kreisimpfzentrum in der Schwarzwaldhalle in der Karlsruher Innenstadt soll voraussichtlich erst am Freitag, 12. Februar, wieder seine Türen öffnen und dann zwei Mal wöchentlich jeweils 300 Erstimpfungen durchführen; ab dem 17. März (Mittwoch) zusätzlich zwei Mal wöchentlich jeweils 300 Zweitimpfungen.


Die erste Dosis Hoffnung - So lief der Impfstart in der PZ-Region
Baden-Württemberg greift jetzt auch auf Reserven zurück
Das Land Baden-Württemberg ändert derweil aufgrund der Lieferengpässe seine Impfstrategie. Zukünftig soll auch auf Reserven zurückgegriffen werden. Dies sei notwendig, um alle vereinbarten Termine einhalten zu können, teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Freitag mit. Künftig halte man nicht mehr wie bisher 50 Prozent aller Impfdosen zurück, sondern nutze einen Teil der Reserve.
Grund für das Abweichen von der bisherigen Impfstrategie im Südwesten sind demnach die geringeren Mengen an Impfstoff, die das Land derzeit bekommt. Durch die Umbauten in einem belgischen Werk des Impfstoffherstellers Pfizer erhalte Baden-Württemberg in dieser Woche rund 42 Prozent weniger Impfstoff als ursprünglich vom Bund angekündigt, so die Sprecherin. In den kommenden drei Wochen fielen die Liefermengen erst 14 Prozent und dann jeweils sieben Prozent geringer aus als zunächst erwartet.
Aufgrund der geringen Menge an Impfstoff könnten derzeit nur rund 7.000 Menschen täglich geimpft werden. Dabei umfasse allein die Gruppe der über 80-Jährigen und des medizinischen Personals in Baden-Württemberg rund eine Million Menschen.
"Die aktuelle Situation mit Lieferengpässen zeigt, dass unser Weg der richtige war."
Eine Sprecherin des Sozialministeriums
Die "große Diskrepanz" zwischen Nachfrage und Liefermengen sei leider nicht so schnell aus der Welt zu schaffen, so die Sprecherin. Zudem wies sie Kritik an der Impfstrategie des Landes zurück. Andere Länder hätten sich eher von einem Tabellenplatz im RKI-Ranking leiten lassen, teilte sie mit Blick auf die Vergleichszahlen des Robert Koch-Instituts zu Impfungen in den Ländern mit. "Die aktuelle Situation mit Lieferengpässen zeigt, dass unser Weg der richtige war." Während in anderen Ländern nun Chaos herrsche, Tausende Termine abgesagt und verschoben werden müssten oder gar ein Impfstopp verhängt werde, könnten in Baden-Württemberg trotz Lieferkürzungen die Impfungen wie geplant stattfinden.
Mit Material von dpa/lsw