Polizei stoppt gekaperten Linienbus
Nach einer gefährlichen Flucht über mehrere Autobahnen stoppte die Polizei den Bus. (Symbolbild)
Soeren Stache/dpa
Baden-Württemberg
Mutmaßlicher Busdieb aus Baden-Württemberg löst Großeinsatz in NRW aus – auch Verbindung zu Pforzheim
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Ludwigsburg/Pforzheim/Ibbenbüren. Ein 21-jähriger Mann aus Baden-Württemberg hat offenbar nicht nur zwei Linienbusse vom Betriebshof in Ludwigsburg gestohlen, sondern mit einem der Fahrzeuge auch einen massiven Polizeieinsatz im Norden Deutschlands ausgelöst. Eine Spur des mutmaßlichen Täters führte dabei bis nach Pforzheim.

Wie das Polizeipräsidium Ludwigsburg mitteilt, hatte der junge Mann bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (9. auf 10. Juli) einen ersten Linienbus in Ludwigsburg entwendet. Mit diesem fuhr er offenbar bis nach Pforzheim, wo das Fahrzeug beschädigt aufgefunden wurde.

Nur einen Tag später, in der Nacht auf Freitag (11. Juli), wurde erneut ein Bus vom selben Gelände gestohlen. Diesmal nutzte der 21-Jährige ihn für eine stundenlange Irrfahrt quer durch Nordrhein-Westfalen. Gegen 17.15 Uhr wurde er schließlich auf der A30 bei Ibbenbüren von der Polizei gestoppt. Zuvor war es zu einer teils gefährlichen Verfolgungsfahrt gekommen, bei der der Fahrer rote Ampeln missachtete, falsche Fahrstreifen nutzte und andere Fahrzeuge sowie Verkehrseinrichtungen beschädigte. Einzelne Straßen und Autobahnauffahrten mussten kurzfristig gesperrt werden, um weitere Unfälle zu verhindern.

Ein Passant hatte zuvor in Greven (NRW) die unsichere Fahrweise des Busses bemerkt und die Polizei alarmiert. Die Flucht führte anschließend über Münster auf die A1 in Richtung Bremen und weiter über die A30 Richtung Amsterdam.

Der junge Mann wurde bei seiner Festnahme leicht verletzt. Inzwischen wurde er auf richterliche Anordnung in ein psychiatrisches Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen eingewiesen. Die beiden gestohlenen Busse haben einen geschätzten Wert von jeweils rund 150.000 Euro.

Die Kriminalpolizei in Ludwigsburg ermittelt nun zu den genauen Tatumständen, dem Motiv des Mannes sowie zu möglichen weiteren Straftaten. Auch die Gesamtschadenshöhe ist noch unklar.