Eisbären
Kap (rechts) ist mit 24 Jahren gestorben. Er ist der Vater von Eisbär-Nachwuchs MiKa. Links im Bild MiKas Mutter Nuka.
Timo Deible/Zoo Karlsruhe/dpa
Baden-Württemberg
Obduktionsergebnis liegt vor: Gestorbener Eisbär aus dem Karlsruher Zoo hatte Veränderungen an Leber und Galle
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Karlsruhe. Der Karlsruher Zoo trauert, nachdem Eisbär Kap am Mittwoch eingeschläfert werden musste. Inzwischen liegt das Obduktionsergebnis vor, das Klarheit über das Leiden des laut Zoo bis zu seinem Tod ältesten männlichen Eisbären im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm bringen soll.

Auf Facebook gibt der Zoo bekannt, dass Kap am Donnerstag am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe untersucht worden sei und sich die während der Narkose erhobenen Befunde bestätigt hätten. Demnach seien Kaps Leber stark vergrößert und die Gallenblase vermehrt gefüllt gewesen. Eine histologische Untersuchung sowie weitere Diagnostik sollen nun die Ursache seiner Erkrankung feststellen.

Dem Eisbären, der Vater des jungen Publikumslieblings MiKa im Karlsruher Zoo ist, ging es seit zwei Monaten immer wieder schlecht. Bereits damals war der Bär unter Narkose untersucht worden, danach hatte sich sein Zustand vorübergehend wieder gebessert. Bis vor ein paar Tagen: Seither ging es dem Eisbären laut Zoo wieder deutlich schlechter, zu den bisherigen Beschwerden seien Probleme beim Laufen gekommen und Kap habe seinen Kopf in einer Art Schonhaltung gehalten. Während der Narkose seien dann die deutlich verschlechterten Leberwerte –  trotz der Medikamente – sowie die Veränderungen an Galle und Leber festgestellt worden. Man habe sich aufgrund der schlechten Prognose entschieden, das Tier zu erlösen.

Ältere Eisbären leiden wohl häufiger unter Lebererkrankungen

"Wir wissen von Befunden älterer Eisbären, dass Leberveränderung und -erkrankungen, zum Beispiel in Form von Tumoren, bei vielen Tieren gefunden werden. Aufgrund einer Verschlechterung der Laborwerte trotz Therapie und den erhobenen Ultraschallbefunden, hatten wir die Entscheidung getroffen, Kap nicht wieder aus der Narkose aufwachen zu lassen", erläutert Zootierarzt Marco Roller in dem Facebook-Beitrag.

Kap kam laut Zoo als junger Bär 2001 von Moskau nach Karlsruhe, zog allerdings 2004 in den Tierpark Neumünster um und kehrte dann erst viele Jahre später ins Badische zurück. Bereits 2022 pflanzte er sich demnach im Tierpark Hagenbeck fort.