
Papstbesuch: Polizei und Kirche richten die Betten
FREIBURG. Die Polizei auf Bettensuche: Beim Papstbesuch in Freiburg werden voraussichtlich bis zu 5000 Polizisten im Einsatz sein. Sie kommen aus ganz Deutschland - und brauchen Hotels und Verpflegung.
Joachim Metzger, Hans-Martin Berl und ihre Kollegen von der Bereitschaftspolizei im badischen Lahr (Ortenaukreis) sind in den vergangenen vier Monaten zu Hotelexperten geworden. Ihre Aufgabe: Unterkünfte finden für die Polizisten, die beim Besuch von Papst Benedikt XVI. Ende September in Freiburg im Einsatz sind. Zudem müssen sie die Verpflegung organisieren für die Beamten. Es ist eine logistische Herausforderung.
«Die Zeiten, in denen Polizeibeamte auf Feldbetten und in Sporthallen übernachten mussten, sind vorbei», sagt Metzger, der Chef der Lahrer Bereitschaftspolizei. Für die Zeit des Papstwochenendes sowie für die Tage davor und danach hat die Polizei rund um Freiburg und in der Stadt selbst mehr als 60 Hotels gebucht - mit insgesamt 3500 Betten. Es können aber auch noch mehr werden, sollten zusätzliche Polizisten notwendig werden.
Es sind Hotels und Pensionen, die über mindestens 20 Betten verfügen. Geschlafen wird in den meisten Fällen in Drei-Sterne- Hotels, also in Häusern mit normalen Touristenstandard. Zwei Beamte teilen sich ein Zimmer. Zu den Kosten macht die Polizei, wie gewöhnlich, keine Angaben. Nur soviel: Pro Polizist und Nacht gelten 50 Euro als Obergrenze. Das bedeutet: Es kommen Hotelkosten in sechsstelliger Höhe zusammen.
Ganz einfach war die Hotelsuche nicht. «Wir haben es mit einer großen Konkurrenzsituation zu tun», sagt Metzger. Denn um die Hotelbetten in und um Freiburg kämpfen am letzten Septemberwochenende, wenn der Papst kommt, nicht nur Polizisten. Auch Gläubige und Pilgerer, Journalisten und andere Papstbesucher suchen Unterkunft. Zudem ist der Spätherbst traditionell bei Wanderern und anderen Schwarzwaldtouristen beliebt.
So sind die rund 5000 Hotelbetten in Freiburg schon seit Wochen komplett ausgebucht. Auch im nahen Umland werden Übernachtungsmöglichkeiten allmählich knapp, sagt ein Sprecher der Freiburger Wirtschafts- und Tourismusgesellschaft. Die Kirche selbst hat in und um Freiburg mehr als 65 Turn- und Sporthallen sowie Gemeindezentren angemietet. Dort kann übernachtet werden. Platz ist für bis zu 7000 Menschen. Das Angebot richtet sich vor allem an Jugendliche und Gruppen.