Seit dieser Woche hat das Land zwei tierisch bekannte Dialektbotschafter. Aber nicht nur sie setzen auf Mundart – auch im Wahlkampf schwäbelt’s gewaltig.
Eine Kolumne von PZ-Redakteurin Lisa Scharf
Sie sind definitiv Berühmtheiten im Land. Ihr Hit ist ein echter Ohrwurm, und in Pforzheim weisen sie als Ampelmännchen Fußgängern den Weg über die Straße. Es geht, natürlich, um Äffle und Pferdle. Einst konzipiert als Pausen-Einspieler im damaligen Süddeutschen Rundfunk, sind die beiden Tierchen heute Kult. Und seit dieser Woche auch Dialektbotschafter des Landes.


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Bei einer Zeremonie in der Villa Reitzenstein wurde ihnen feierlich der Landespreis für Dialekt in der Kategorie Dialektbotschafter verliehen, wie die Landesregierung und der Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg mitteilten. Mundart, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) laut Mitteilung, sei „Ausdruck von Identität, Zusammenhalt und Heimatverbundenheit. Und sie schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit.“


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Wohl wahr. Schließlich gibt’s kein anderes Bundesland, das jahrelang damit warb, wirklich alles zu können, außer eben Hochdeutsch. Was Kretschmann angeht, ist sein behäbiges Schwäbisch auch ein wesentlicher Teil seiner Erzählung als Landesvater. Kein Wunder also, dass auch die beiden Männer, die seine Nachfolger werden wollen, keinen Hehl aus ihrer Herkunft machen. Sowohl Cem Özdemir (Grüne) als auch Manuel Hagel (CDU) ziehen im aktuellen Wahlkampf schwäbelnd durchs Land. Als Dialektbotschafter in eigener Angelegenheit sozusagen.


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Falls Ihnen die Wahlkampfreden in Mundart in den nächsten Monaten zu viel werden sollten, lauschen Sie doch zwischendurch mal den Dialektbotschaftern. Kunststaatssekretär Arne Braun sagte so schön, die eine Hälfte liebe den Hafer- und Bananenblues, die andere könne man damit jagen. Aber: „Dieses seltsame und lustige Lied ist ein Stück Heimat“. So ischs!



