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Karlsruhe (dpa/lsw) - Bunte Lichter, schrille Farben und ein bombastisches Feuerwerk: Mit einer lauten und geschichtsträchtigen Show hat die Stadt Karlsruhe am Samstagabend ihr Eröffnungswochenende zum 300. Stadtgeburtstag gefeiert. Mehr als 40 000 Zuschauer verfolgten auf dem Schlossplatz, wie 300 Jahre Stadtgeschichte auf der Bühne und der Fassade des Schlosses in der Fächerstadt lebendig wurden. Immer wieder unterbrochen von Feuerwerk zeigten Sänger, Tänzer und Schauspieler Szenen der Stadtgeschichte vor orange, blau oder kunterbunt angestrahlter Kulisse, begleitet von Laserlicht-Effekten. Auch das Wetter spielte gerade rechtzeitig mit.
Zuvor hatten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) gratuliert: «Karlsruhe ist eine liebenswerte Stadt und eine der attraktivsten Metropolen Baden-Württembergs», sagte Kretschmann, der tagsüber mit seinem gesamten Kabinett in der Stadt zu Gast gewesen war. Mit mehr als 300 000 Einwohnern ist Karlsruhe die zweitgrößte Stadt des Landes.
Die Eröffnungsfeier lief nach Angaben der Polizei vom Sonntag friedlich ab. Auf Ansage der Veranstalter leuchteten Tausende Mobiltelefone auf und wurden somit Teil einer komplexen Choreographie zu der auf der Schlossfassade projizierten Stadtgeschichte.
Auf die 300-Jahr-Feiern hatte sich die Stadt mehr als zwei Jahre vorbereitet. An 300 Tagen sind nun rund 500 Veranstaltungen geplant. Die Eröffnungsshow war lange vorher ausverkauft gewesen - zu einem symbolischen Ticketpreis von 300 Cent.
Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh lobte den Umgang der Stadt mit der Verschiedenheit und des Fremden. Der Markgraf habe seinerzeit Menschen in die neue Stadt geholt, damit diese wachse und sich der Wohlstand vermehre. «Wenn es seitdem in Karlsruhe gelang, Fremden eine Heimat zu geben, die religiöse und kulturelle Vielfalt als Bereicherung zu sehen und aufzunehmen, blühe die Stadt», sagte der evangelische Geistliche bei seiner gemeinsamen Predigt mit Erzbischof Stephan Burger am Sonntagmorgen. In Karlsruhe steht unter anderem die erste von drei Landeserstaufnahmestellen für Flüchtlinge. Mehrere Außenstellen sind im Stadtgebiet verteilt.
In den kommenden Monaten können Besucher bei Ausstellungen oder Stadtführungen mehr über Karlsruhe erfahren. Aber auch Sportler kommen auf ihre Kosten. Im Schlossgarten findet jeden Morgen Frühsport statt. Hobbygärtner können beim «Urban Gardening» ihren Stadtteil verschönern, indem sie öffentliche Grünflächen bepflanzen.