
Eppingen/Heilbronn. Das Landgericht Heilbronn beschäftigt sich am Dienstag mit dem qualvollen Tod von Kater Emil in Eppingen (zwischen Bretten und Heilbronn). Das Tier war im September vor drei Jahren in einer sogenannten Totschlagfalle nach einem, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, 20-minütigen Todeskampf gestorben. Angeklagt ist der Nachbar von Emils Besitzern wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
Der Mann soll die Falle an der Hecke seines Grundstücks in Eppingen mit dem Ziel, eine Katze damit zu töten, aufgestellt haben. Das Amtsgericht Heilbronn hatte ihn in erster Instanz im Mai vergangenen Jahres freigesprochen. Die Richterin hatte ihr Urteil damals damit begründet, dass die Falle selbst für Menschen lebensgefährlich gewesen sei und sie sich nicht vorstellen könne, dass der Nachbar, der Jäger ist, so verantwortungslos handele. Vor Gericht stand es damals Aussage gegen Aussage, der Angeklagte hatte die Tat bestritten. Beweise konnten damals nicht gefunden werden.


Fall von getötetem Kater geht vors Landgericht Heilbronn
Die Staatsanwaltschaft hatte beim ersten Prozess eine Geldstrafe von 4800 Euro gefordert und nach dem Freispruch Berufung eingelegt. Deshalb landet der Fall nun erneut vor Gericht, dieses Mal vor dem Landgericht.
Falle, in der der Kater starb, in Baden-Württemberg verboten
Die Jagd mit tödlichen Fallen ist in Baden-Württemberg laut dem Jagd- und Wildtiermanagementgesetz seit 2015 verboten. In Paragraph 32, Absatz 3 heißt es: "Unter den Voraussetzungen des § 31 Absatz 3 kann die untere Jagdbehörde ausnahmsweise Totfangfallen zulassen. Totfangfallen müssen nach ihrer Bauart sofortiges Töten gewährleisten und dürfen nur in geschlossenen Räumen, Fangbunkern oder Fanggärten mit geeigneter Verblendung nach oben oder auf andere Weise so aufgestellt werden, dass von ihnen keine Gefährdung von Menschen, besonders geschützten Tieren oder Haustieren ausgeht."


Toter Kater in Fangeisen: Freispruch
Die Tierschutzorganisation PETA hatte nach dem Tod des Katers ebenfalls Strafanzeige erstattet, heißt es auf deren Website. Nun fordert PETA "die Bundesregierung erneut auf, endlich ein Nutzungs- und Verkaufsverbot von Schlagfallen durchzusetzen". Jedes Jahr würden bundesweit Tausende Katzen, Füchse und Marder unter unvorstellbaren Schmerzen in diesen Fallen sterben.
Mit Material von dpa/lsw