Der FC St. Pauli im Spätherbst - das ist eine deprimierende Angelegenheit. Zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Geschichte verlor der Hamburger Kiezclub acht Spiele nacheinander. Und der nächste Gegner ist auch noch der souveräne Tabellenführer und deutsche Meister.
«Ich sage mal: Das nächste Spiel ist gegen die Bayern. Das werden wir nicht hoch gewinnen», meinte Präsident Oke Göttlich nach dem ernüchternden 0:1 (0:1) gegen den 1. FC Union Berlin bei DAZN.
Immerhin: Den Humor haben sie beim FC St. Pauli noch nicht verloren. Und die Geschlossenheit auch nicht. Denn Göttlich hatte seinem Trainer Alexander Blessin schon nach der siebten Niederlage das Vertrauen ausgesprochen. Und tat dies auch unmissverständlich nach der achten: «Er ist unser Trainer!»
Blessin: «Das kotzt mich an»
Blessin selbst machte nach dem schwachen Auftritt gegen biedere Berliner im Kern nichts anderes als sein Präsident: Geschlossenheit und Zuversicht predigen.
«Das kotzt mich an. Es ist weitaus schöner, zu gewinnen und Punkte zu holen», sagte der 52-Jährige. «Aber – und das sind jetzt keine Durchhalteparolen oder sonst irgendwas, die Trainingswoche war richtig gut. Und ich habe wirklich das Gefühl, dass jeder noch daran glaubt. Auch in der Halbzeit war es nicht so, dass wir auseinandergefallen sind.»
Kellerduelle vor Weihnachten
Das Spiel beim FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) müsse man ausklammern. Aber danach kämen mit Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal sowie mit dem Aufsteiger 1. FC Köln, dem Tabellenletzten 1. FC Heidenheim und dem Vorletzten Mainz 05 in der Fußball-Bundesliga «vier Gegner, die schlagbar sind», sagte Blessin.
Seine Hoffnung ist: «Dann mal ein dreckiges Spiel mit 0:0 oder 1:0 mitzunehmen und daraus Mut zu schöpfen und eine kleine Serie einzuleiten. Es ist ja trotzdem im unteren Bereich alles eng beieinander. Wir müssen zusammen versuchen, den Karren aus dem Dreck zu hauen!»
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