
Hexenpendel über Tarot-Karten - in den Niederlanden wurden ältere Arbeitslose vom Arbeitsamt auf einen Job als Hellseher umgeschult. Ob sie das selbst vorausgesehen haben, dass sie einaml Leuten die Zukunft voraussagen würden? In Deutschland würde die Agentur für Arbeit diese Art der Ausbildung nicht fördern.
dpaArbeitslos? Warum nicht Hellseher werden - auf Staatskosten. Das niederländische Arbeitsamt zahlt Jobsuchenden die Umschulung zum „spirituellen Telefonratgeber“. Das sei ein guter Schritt zum Arbeitsmarkt, begründete das ein Behördensprecher am Freitag im niederländischen Radio. „Hellseher ist kein verbotener Beruf“, sagte er.
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Sieben Arbeitslose über 50 Jahre haben nach Angaben der Behörde bisher eine Vergütung für die Umschulung bekommen. Für rund 1000 Euro pro Person bringt ein privates Unternehmen Arbeitssuchenden bei, wie sie Tarotkarten lesen oder das Schicksal in einer Kristallkugel erkennen können. Sie können sich auch ein Wochenende in den belgischen Ardennen in Reinkarnation üben. Das Unternehmen verspricht ein „allround paranormales Training“ und einen sicheren Arbeitsplatz.
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Für 29 Cent pro Minute könnten die diplomierten Wahrsager sofort anfangen bei einem der vielen telefonischen Astro-Dienste und Niederländer in allen Fragen des Lebens beraten, hieß es sowohl von der Firma als auch von dem Sprecher des Arbeitsamts.
„Es ist eine anerkannte Ausbildung“, sagte der Behördensprecher. Wegen der Jobgarantie würden auch die Kosten bezahlt, allerdings nur für Langzeitarbeitslose ab 50 Jahre. Reporter hatten herausgefunden, dass bereits Dutzende mit Hilfe des Arbeitsamts zu Wahrsagern umgeschult worden seien. Das bestreitet das Amt. Es waren nur sieben.
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Um Proteste von Politikern vorherzusagen - da braucht es keine Kristallkugel: Abgeordnete forderten bereits Aufklärung vom zuständigen Minister. Viel Lärm um nichts, reagierte das Arbeitsamt. „Es kostet mehr, drei Parlamentsanfragen zu beantworten.“
Deutsche Arbeitslose können aber nicht hoffen: Nein, die Bundesagentur für Arbeit würde so etwas nicht bezahlen, heißt es aus der Zentrale in Nürnberg. Gefördert würden nur Fortbildungen von anerkannten und zertifizierten Beschäftigungsträgern, sagte eine Sprecherin. Und es sei unwahrscheinlich, dass ein Fortbildungsinstitut zur Ausbildung von Hellsehern amtlich zertifiziert würde.