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Vormittags in die Augenklinik, sich in wenigen Minuten die Kurzsichtigkeit weg lasern lassen und abends die Brille in den Mülleimer verbannen: Für viele fehlsichtige Menschen klingt das verlockend.
Wer sich mit dem Gedanken an eine Laser-OP trägt, sollte aber auch die Risiken bedenken. Trotz aller technischen Innovationen auf diesem Gebiet: Eine Operation am Auge ist und bleibt ein Eingriff in gesundes Gewebe, der nicht rückgängig gemacht werden kann – schlimmstenfalls mit schwerwiegenden medizinischen Komplikationen und lebenslangen Sehstörungen, heißt es beim Kuratorium Gutes Sehen.
Welche Gründe sprechen für eine Operation und gegen Brille oder Kontaktlinsen? Sind es „nur“ kosmetische? Was erhoffe ich mir von der Operation? Wie wird mein Leben danach aussehen? Wie viele Jahre kann ich danach ohne Brille sehen, bevor mit 45 Jahren die Alterssichtigkeit einsetzt? Mit diesen Fragen sollten sich Fehlsichtige intensiv auseinandersetzen, bevor sie sich für einen Eingriff entscheiden.
Grundvoraussetzung für eine Operation ist, dass die Augen gesund sind. Die Lasik-Methode eignet sich zudem am besten für Kurzsichtige bis maximal minus sechs Dioptrien. Hat sich die Brillenstärke in den letzten Jahren verändert, sollte auf diese Form der Sehkorrektur verzichtet werden.
Gravierende Bedenken gegenüber einer Laseroperation bestehen zudem bei:
Personen unter 21 Jahren, weil bei ihnen das Wachstum des Auges noch nicht abgeschlossen ist.
Fehlsichtigkeiten, die sich in den letzten zwei Jahren um mehr als zehn bis 20 Prozent verändert haben.
Benetzungsstörungen der Hornhautoberfläche (unzureichender Tränenfilm, Neigung zu trockenen Augen).
Augenerkrankungen, zum Beispiel virusbedingte Hornhautentzündungen.
Patienten mit Grauem Star. Hier sollte zunächst der Graue Star operiert werden. Bei diesem Eingriff wird die trübe Augenlinse durch eine künstliche intraokulare Linse (IOL) ersetzt. Mit dieser wird auch die Fehlsichtigkeit korrigiert.
Frauen in der Schwangerschaft. Während der Schwangerschaft kann die Fehlsichtigkeit instabil sein.
Allgemeinerkrankungen, zum Beispiel Rheuma, Wundheilungsstörungen oder Stoffwechselkrankheiten.
Einäugigkeit, da das Risiko zu groß ist, wenn nur noch ein Auge vorhanden ist.
Bei einer LASIK-Operation wird Gewebe in der Hornhaut abgetragen und so eine Änderung der Hornhautkrümmung erreicht. Der Gewebeabtrag in der Hornhaut wird durch das Schneiden und Öffnen einer Lamelle, dem sogenannten „Flap“, möglich.
Die Lasik-Operation gelingt am besten bei einer schwachen Kurzsichtigkeit. Die stärksten Fehlsichtigkeiten, die mit diese Operationsmethode noch behandelt werden können, sind:
eine Kurzsichtigkeit bis zu etwa minus acht Dioptrien,
ein Astigmatismus bis zu etwa drei Dioptrien sowie
eine Weitsichtigkeit bis etwa plus drei Dioptrien
Die Operation
Zunächst löst ein hochpräziser Femtosekundenlaser oder ein automatisch arbeitendes „Mikrokeratom“- Präzisionsinstrument eine hauchdünne Schicht Hornhaut vom Auge ab. Dieser sogenannte Flap wird zur Seite geklappt – vergleichbar mit dem Umblättern einer Buchseite. Jetzt kommt der Laser zum Einsatz.
Er trägt mikroskopisch kleine Teile der Hornhaut des Auges ab – bei Kurzsichtigkeit verringert er die Brechkraft, bei Weitsichtigkeit verstärkt er sie. Anschließend wird der Flap wieder zurückgeklappt, saugt sich fest und verschließt die Wundfläche. (Quelle: Kuratorium Gutes Sehen)