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Der Mediziner und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen war während seiner medizinischen Ausbildung an Tierversuchen beteiligt - und bereut dies heute. «Seit dieser Zeit meide ich Schweinefleisch», sagte er in einem Streitgespräch der Wochenzeitung «Die Zeit». «Ich hoffe, die Schweine im Himmel, die ich für die Wissenschaft dorthin befördert habe, haben mir verziehen.» In dem Beitrag streitet Hirschhausen mit einer Schweinemästerin aus Niedersachsen über die Themen Fleischkonsum und Massentierhaltung.
In dem Doppelinterview kritisiert der Wissenschaftsjournalist unter anderem ökologische Schäden infolge der Massentierzucht - und möglicherweise gefährliche Folgen eines übermäßigen Fleischkonsums. «Medizinisch gibt es für den Konsum heutzutage keinen Grund», sagte Hirschhausen. «Im Gegenteil: Der übermäßige Fleischverzehr begünstigt Krebs, Gicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.» Er selbst verzehre nur noch wenig Fleisch - «vielleicht noch alle zwei Wochen – wenn ich weiß, woher es kommt und wie das Tier gelebt hat. Aber Fleischessen ist längst kein Teil meiner kulturellen Identität mehr.»
Über die Tierversuche sagte er, er sei vor mehr als 30 Jahren für seine Doktorarbeit in Heidelberg daran beteiligt gewesen. «Es ging um neue Therapiemöglichkeiten der Blutvergiftung. Dafür wurden etwa 20 Schweine in Narkose gelegt und wachten nicht mehr auf. Das Ganze hat leider wenig Erkenntnisse gebracht, und es hat mich damals sehr mitgenommen.»
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