TV Ausblick ZDF - «Marie Brand und der überwundene Tod»
Szene des Krimis «Marie Brand und der überwundene Tod» mit Schauspieler Martin Skoda als Malermeister Stefan Fassbender und Mariele Millowitsch als Marie Brand.
Guido Engels/ZDF /dpa
Boulevard/Kultur
«Marie Brand» greift Thema Organspende auf

Dieser Satz stammt nicht etwa von einem blutrünstigen Serienkiller, sondern von einer Krankenschwester: «Es verändert sich etwas, wenn Sie das Herz herausschneiden.» Schwester Hilli erklärt Kommissar Jürgen Simmel ihre Sicht auf ein hochemotionales und gesellschaftlich relevantes Thema: Organspende. Seit Jahren sinkt in Deutschland die Zahl der nach dem Tod gespendeten Organe ziemlich kontinuierlich.

Dass sich Ermittler Simmel und seine Kollegin Marie Brand mit dem Thema befassen müssen, liegt an einem ermordeten Anästhesisten in der Raucherecke einer Klinik. Er hätte die Eltern einer Jugendlichen über den Hirntod ihres Kindes aufklären sollen - und sie um eine Organspende bitten. 

Die Wiederholung «Marie Brand und der überwundene Tod» aus dem Jahr 2022 läuft am heutigen Mittwoch (29.10.) um 20.15 Uhr. 

Kein einfaches Thema für einen Krimi

Autorin Ingrid Kaltenegger hat ein Drehbuch geschrieben, dass das sensible Thema aus vielen Facetten beleuchtet: Hier die verzweifelten Eltern, die an das Wiederaufwachen der Tochter glauben wollen. Da die Ärzte, denen die Zeit für einen lebensrettenden Eingriff davonrennt. Und Schwester Hilli, die detailreich erklärt, mit welchen Tests überprüft wird, ob ein Patient noch Reaktionen zeigt.

Dass ein so ernster Anlass im Fokus einer «Marie Brand»-Folge steht, ist eher ungewöhnlich. «Es ist nicht einfach, um so ein Thema einen Krimi zu bauen», sagte Hauptdarstellerin Mariele Millowitsch im Interview der Deutschen Presse-Agentur zur Erstausstrahlung 2022. «Das darf nicht bemüht wirken.» Simmel-Darsteller Hinnerk Schönemann findet: «Das muss erzählt werden.» In die Serie gehörten auch mal schwerere Themen.

Das Kölner Duo ermittelt seit 2008 im Zweiten zur besten Sendezeit. Dabei spielt immer auch das Miteinander der kontrastreichen Ermittler eine Rolle: sie mathematisch hochbegabt und strategisch denkend, er eher pragmatisch und bisweilen impulsiv.

Millowitsch: «Habe nicht viel Mütterliches»

So geraten die Figuren auch mal aneinander, was Millowitsch und Schönemann beide mögen. «Würde das wegfallen, würde ganz schön was fehlen», sagte der Schauspieler zur Erstausstrahlung. Gerade die Kombination trage zu den erfolgreichen Ermittlungen bei: Brand kombiniert schnell, Simmel ist intuitiver.

«Simmel ist kein Held», sagt Schönemann. Aber er sei menschlich: «Der tritt in Fettnäpfchen, kämpft mit sich, muss sich entschuldigen.» Als Schauspieler sei es perfektes Training, eine solche bekannte Rolle weiterzuentwickeln. Brand mit ihren Ratschlägen für den Kollegen etwa in Sachen Frauen ticke anders als sie selbst, sagt Millowitsch. «Ich habe sonst nicht viel Mütterliches.»

Sie möge es, wenn es zwischen den beiden emotionaler werde und wenn es für Brand auch mal zur Sache gehe: «Wenn ich zusammengeschlagen werde, das macht mir Spaß.»

Der Organspende-Fall ist weniger actionreich, weniger lustig, dreht sich behutsam um das Thema Organspende. Für die Hauptdarstellerin ist das voll in Ordnung: «Manchmal haben wir keinen Platz für Heiteres.»

© dpa-infocom, dpa:251029-930-221974/1

VG WORT Zählmarke