Nachlassstücke von Kraftwerk-Mitbegründer Schneider versteigert
Mehr als 450 Stücke aus dem Nachlass von Florian Schneider wurden versteigert.
Julien's Auctions/dpa
Nachlassstücke von Kraftwerk-Mitbegründer Schneider versteigert
Ein Rennrad von Kraftwerk-Mitbegründer Florian Schneider brachte das 14-fache des Schätzpreises.
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Nachlassstücke von Kraftwerk-Mitbegründer Schneider versteigert
Bei der Auktion in den USA gingen Gebote aus aller Welt ein.
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Kraftwerk-Auftritt
Kraftwerk war wegbereitend für Musikstile wie Elektro und Techno.
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Boulevard/Kultur
Nachlass von Kraftwerk-Mitbegründer in den USA versteigert

Fünf Jahre nach dem Tod von Florian Schneider, Mitbegründer der legendären Gruppe Kraftwerk, sind mehr als 450 Stücke aus dem Nachlass des Musikers versteigert worden. Bei der Auktion in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee kamen seltene Instrumente, Studiogeräte und persönliche Gegenstände unter den Hammer, wie das Auktionshaus Julien's Auctions mitteilte. 

Unter den Highlights war ein Sennheiser VSM Vocoder, der mit einem Auktionspreis von 256.000 Dollar (222.000 Euro) mehr als das Achtfache des geschätzten Wertes erzielte. Solche elektronischen Geräte setzte Kraftwerk etwa bei den Alben «Die Mensch-Maschine» (1978) und «Computerwelt» (1981) ein. 

Ein Rennrad, das 1984 in dem Musikvideo für «Tour de France» vorkommt, fand für knapp 58.000 Dollar einen neuen Besitzer, das 14-fache des Schätzpreises. Ein grauer VW-Kastenwagen, Baujahr 1964, erzielte mehr als 44.000 Dollar. 

Ein Lichtschild mit der Aufschrift «Ruhe» aus dem Kling-Klang-Studio in Düsseldorf kam für gut 19.000 Dollar unter den Hammer, es war vorab auf rund 700 Dollar geschätzt worden. Ein Reisepass von Florian Schneider aus dem Jahr 1968 erzielte 6400 Dollar. 

«Herausragendes Ergebnis»

Sie seien von dem «herausragenden Ergebnis» der Auktion völlig begeistert, teilte Giles Moon von Julien's Auctions mit. Das weltweite Interesse würde die Besonderheit dieser Stücke und Schneiders «entscheidende Rolle» bei der Prägung der elektronischen Musik unterstreichen. 

Schneider war im April 2020 im Alter von 73 Jahren an Krebs gestorben. Zusammen mit Ralf Hütter hatte er 1970 das Kling-Klang-Studio gegründet. In dem Düsseldorfer Studio bastelte die Gruppe an ihrem vollsynthetischen, elektronischen wie minimalistischen Sound. Mit «Autobahn» hatte Kraftwerk dann 1974 den internationalen Durchbruch. Das Album war der erste Exportschlager deutscher Popmusik in die USA.

Ende 2008 verließ Schneider die Gruppe im Alter von 61 Jahren. 2014 erhielt er für sein Lebenswerk den Grammy. Der minimalistische Synthesizer-Sound von Kraftwerk war bahnbrechend und wegbereitend für Musikstile wie Elektro und Techno.

© dpa-infocom, dpa:251120-930-315985/1

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