
- DPA
Das Leipziger Bündnis «Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch» hat die Einladung von Rammstein-Sänger Till Lindemann zum Leipziger Opernball kritisiert. In einem Offenen Brief mahnte der Zusammenschluss aus Vereinen, Institutionen und Akteuren der Zivilgesellschaft die gesellschaftliche und moralische Verantwortung der Veranstalter an und warnte vor einem «fatalen Signal» an Betroffene sexualisierter Gewalt. Juristische Unbedenklichkeit könne keine moralische Entlastung bieten, hieß es in dem Brief, der den Angaben nach bislang von mehr als 180 Akteuren der Leipziger Kulturszene mitgezeichnet wurde.
Lindemann stehe mit rund 40 anderen Gästen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf der VIP-Liste des diesjährigen Opernballs in Leipzig. Zu der 30. Jubiläumsausgabe am kommenden Samstag werden unter dem Motto «Bienvenidos, Andalucía» rund 2.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Der 62-jährige Lindemann stand im Jahr 2023 im Zentrum schwerwiegender Vorwürfe. Mehrere Frauen hatten teilweise anonyme Anschuldigungen gegen ihn erhoben. Lindemann hatte die Vorwürfe vollständig zurückgewiesen. Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte im August 2023 ihre Ermittlungen gegen den Rockstar mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt.
© dpa-infocom, dpa:251021-930-190270/1