Nina Gummich
Nina Gummich spielt die Hauptrolle in der Krimi-Reihe «Theresa Wolff». Als titelgebende Forensiker wird sich nach der Episode «Passion» noch ein weiteres Mal zu sehen sein, bis ein neues Team beim Thüringen-Krimi des ZDF übernimmt. (Archivbild)
Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Boulevard/Kultur
Tödlicher Korb: Abschied von «Theresa Wolff» beginnt

Eben noch lässt Theresa Wolff ihr schnöseliges Date im Restaurant sitzen, da läuft ihr direkt ein Mann im Orchesterfrack vor ihr Auto. Das Unfallopfer scheint unversehrt. Und obwohl der schöne Unbekannte die Gerichtsmedizinerin vom Fleck weg fasziniert, schlägt sie seine Bitte um einen abendlichen Spaziergang aus. Es ist eine Entscheidung, die sie noch bitter bereuen wird, aus vielen Gründen.

Hätte sie seinen Tod verhindern können?

Im sechsten und vorletzten Krimi der ZDF-Reihe lernen die Zuschauer erstmals eine romantische Seite der Titelheldin kennen. Sie erleben aber auch, wie schwer es der an Unzulänglichkeiten wie an Fachwissen reichen Forensikerin fällt, eigene Fehler einzugestehen. «Theresa Wolff - Passion» läuft am 4. Oktober im ZDF, ist aber schon jetzt in der Mediathek zu streamen.

Und ihre Fehler wiegen schwer: Denn der junge Orchestermusiker liegt nur Stunden nach dem Unfall tot vor ihr. Hätte Wolff den Tod des Mannes verhindern können, wenn sie seinem Wunsch gefolgt wäre? Eine hinzugezogene Sonderermittlerin (Alice Dwyer) des Landeskriminalamts möchte den Fall verdächtig schnell als Suizid abhaken.

Flirtende Geistererscheinung

Doch das schlechte Gewissen, ihr Instinkt und viele Aspekte, die nicht ins Bild passen, lassen Wolff daran zweifeln. Da hilft ihr auch nicht, dass ihr immer wieder der charmante Geist des Toten zu begegnen und mit ihr zu reden scheint. Kurzerhand forscht sie auf eigene Faust nach.

Denn offiziell darf sie die Ermittlungen von Kriminalhauptkommissar Bruno Lewandowski (Aurel Manthei) dieses Mal nicht unterstützen: Wegen des nicht gemeldeten Autounfalls, ihrer Verbindung zum Toten und einer Attacke gegen dessen so passioniert wie unsympathisch erscheinenden Orchesterdirigenten wird sie vom Fall abgezogen.

«Ich lebe für meine Toten»

«Passion» zeichnet auch ein überspitztes Bild davon, was passieren kann, wenn sich im Leben alles auf eine Leidenschaft, auf eine Berufung fokussiert. Das zeigt sich am Schicksal der Musiker, aber auch an der Titelfigur. Während der Dirigent ein Spitzenorchester mit Hochleistungssport vergleicht, erklärt Wolff an einer Stelle: «Ich lebe für meine Toten.» Und spätestens am Ende wird klar, dass auch beim Zuschauen der Fokus nicht nur auf einem Erzählstrang (Buch: Hansjörg Thurn, Carl-Christian Demke; Regie: Judith Kennel) liegen sollte.

Neues Team mit Emily Cox und Golo Euler

«Passion» ist der vorletzte Film aus der ZDF-Reihe «Thüringen-Krimi» mit Nina Gummich. Mit ihrem Abgang wird sich auch der Untertitel ändern und der Name Theresa Wolff verschwinden. Gummich und Manthei verlassen das Format laut ZDF auf eigenen Wunsch. Erhalten bleiben aber Peter Schneider als Rechtsmediziner Dr. Zeidler und Sahin Eryilmaz als Kommissar Ceyhan Topal. Letzterer erlebt auch in «Passion» schon einen großen Moment. 

Im Zentrum der neuen Folgen stehen künftig dann Emily Cox («Alma und Oskar») als die Rechtsmedizinerin und forensische Entomologin Mala Murphy und Golo Euler («Unsichtbarer Angreifer») als Kriminalhauptkommissar Moritz Herbst. Der künftige Untertitel ist noch nicht bekannt.

© dpa-infocom, dpa:250927-930-91713/1

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