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Die Ausstattung der Heiligkreuz-Kirche Büchenbronn stammt von Rolf Gröger.  Foto: Privat 
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Im Zweiten Weltkrieg kam Rolf Gröger erstmals nach Pforzheim – ins Lazarett.  Foto: Privat 
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Eingelagert: das Mosaik auf dem Marktplatz aus dem Jahr 1974.  Foto: Privat 
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Anina Gröger hat die Ausstellung zum 100. Geburtstag ihres Vaters zusammengestellt.  Foto: Moritz 
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Auch Keramikschmuck ist entstanden.  Foto: Privat 
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Typische Mosaikarbeit.  Foto: Privat 
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Keramiken standen im Zentrum des Schaffens von Rolf Gröger.  Foto: Moritz 

Ausstellung „Rolf Gröger 1919-1986“ wird im ehemaligen Atelier eröffnet

Pforzheim. Er hat wie kaum ein anderer Künstler Spuren in der Goldstadt hinterlassen: Rolf Gröger, dessen 100. Geburtstag sich am Freitag jährt. Mit der von Tochter Anina zusammengestellten Ausstellung lässt sich das eindrucksvoll im schönen Ambiente des Ateliers erleben.

Allein Grögers Werke im öffentlichen Raum aufzuzählen, würde Seiten füllen: von der kompletten künstlerischen Ausstattung der Heiligkreuz-Kirche in Büchenbronn über das von vielen geschätzte, 2007 allerdings entfernte Mosaik auf dem Marktplatz bis hin zum bronzenen Wasserbecken in Bad Peterstal-Griesbach. Gröger war nicht nur vielfältig, sondern auch viel beschäftigt. Tochter Anina, die mit ihrem Bruder Manuel schon als Kind half, Mosaike zu legen, unternimmt gerade verstärkt den Versuch, herauszufinden, wo sich weitere Gröger-Werke befinden – vor allem auch in Privathaushalten.

Denn vom Aschenbecher bis zum Grabmal, von Dall- und Kathedralglas, Aluminium, Bronze, Holz bis Beton reicht die Bandbreite der Werke. Wer einen Blick am Häldenweg auf die noch vorhandene Sammlung an Mosaiksteinen wirft, der kann ermessen, von welcher Detailfreude und Fleiß der Künstler besessen gewesen sein muss. Eindrucksvoll lässt sich das im Wohnhaus und Atelier erleben. Schon im Eingangsbereich zum Garten ist der Boden mit Mosaiken geschmückt. Gleich rechts steht ein tonnenschwerer Mosaiktisch, den die Stadt Pforzheim einst Oberbürgermeister Peter Brandenburg verehrte. Im Haus selbst geht es weiter: Boden-Mosaike mit den Tierkreiszeichen der Kinder, Hummer und sonstige Delikatessen, in kleinen Steinen gefasst in der Küche.

Und natürlich gibt es jede Menge Modelle, Entwürfe und Keramikteller an den Wänden und entlang der Treppe, die ins Atelier und die beiden überdachten Höfe führt. Hier hat Anina Gröger zusammengetragen, was für die Kunst ihres Vaters exemplarisch ist: Ein Kapitel widmet sich den Keramik-Vasen, -Schalen und -Figuren, die bereits ab 1946 noch im Gebäude auf dem Trümmergrundstück an der Wertweinstraße entstanden. Faszinierend zu erleben sind auch die farbigen Entwürfe für Kirchenfenster oder Reliefs. Hier gibt es – wie überhaupt in dieser spannenden Zusammenstellung – Interessantes zu entdecken. Etwa den Entwurf für das große keramische Relief „Stadt Pforzheim“ im Rathaus, der eigentlich kräftige Farben vorsieht.

Einen genauen Blick fordern auch die vielen Modelle ein, sind sie doch extrem fein gearbeitet und warten mit teils überraschenden Materialien auf. „Mein Vater war ein genialer Modellbauer“, sagt Anina Gröger. Und ein Künstler, der ebenso genial mit Beton umgehen konnte, wie die zahlreichen Schutzmantel-Madonnen, die Pietàs und Christusfiguren aufzeigen.

Die Ausstellung „Rolf Gröger 1919-1986“ wird am Freitag um 19 Uhr im Atelier am Häldenweg 2 eröffnet. Sie ist bis 4. August samstags und sonntags von 15 bis 20 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung (01 51/11 63 68 11) geöffnet. Im PZ-Forum hält Claudia Baumbusch am Dienstag, 23. Juli, 19 Uhr, einen Vortag über Rolf Gröger und die Künstlerfamilie Gröger. Anina Gröger bietet exklusiv für PZ-Leser am Donnerstag, 25. Juli, 19 Uhr, eine Führung durch die Ausstellung am Häldenweg. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb ist – wie auch für den Vortrag – eine Anmeldung erforderlich unter Telefon (0 72 31) 933125.

Sandra Pfäfflin

Sandra Pfäfflin

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