
Pforzheim. „Musik ist die Luft, die ich atme“. Unter diesem Motto lud der Zonta Club Pforzheim am Samstagabend zum Benefizkonzert in das gut besuchte Pforzheimer Reuchlinhaus.
Der Anlass zu diesem hochkarätigen Abend war ein Ernster: Wie Simone Schroth, die Präsidentin des Pforzheimer Clubs, in ihrer Begrüßungsrede sagte, engagieren sich global rund 27 000 Mitglieder seit über 100 Jahren für die Rechte von Frauen. Ganz konkret auch wieder in Pforzheim am 25. November zum „Tag gegen Gewalt an Frauen“ mit einer Tanzperformance vor dem Stadttheater. „Gewaltloses Leben ist ein Menschrecht“, so Schroth. Für das Konzert hatte Zonta die bekannte Pianistin und Festival-Leiterin Marina Müllerperth (Flügel) und Xenia Geugelin (Violine) gewinnen können.
Die beiden jungen Künstlerinnen boten eine exquisite Auswahl von Werken von vier Komponistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts dar und spielten sich in die Herzen der Zuschauer. Darüber hinaus las Beate Rygiert zwei unterhaltsame Passagen aus ihrem Roman „Die Pianistin“ über das Leben und Wirken von Clara Schumann vor.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer bekamen so einen Einblick in die Moralvorstellungen und männer-dominierte Zeit des 19. Jahrhunderts aus dem Blickwinkel der berühmten Leipziger Komponistin und Pianistin.
Neben Werken der Österreicherin Maria Theresia von Paradis und dem fulminanten Finale mit einer Sonate von Amanda Röntgen-Maier, erfreuten die Musikerinnen auch mit zwei Sätzen aus den „Drei Sonaten Opus 22“ von Clara Schumann.
Ergreifender Höhepunkt des Konzertabends war aber das Stück für Violine und Klavier, „D’un matin de printemps“, von Lilli Boulanger. Die todkranke, 23-jährige Pariserin komponierte mit diesem „Frühlingsmorgen“ ein Jahr vor Ihrem Tod ein Werk, in dem ihr Herzflimmern, ihre Todesangst und dennoch Aufbegehren zu hören und spüren waren. Die Dissonanzen als Zeichen ihrer Zerrissenheit, die Pizzicati wie schmerzende Nadelstiche – und dann das unerwartete, plötzliche Aus.


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Hier zeigten Marina Müllerperth und Xenia Geugelin ihr ganzes Können als Duo. Man spürte, sah und hörte die Inbrunst der beiden, dieses Meisterwerk perfekt zu spielen.
Nach dem großen Applaus luden die Damen des Zonta Clubs noch zu einem kalten Buffet. Die Zuhörer des Konzerts hatten so die Möglichkeit, die Musik mit leckeren Kleinigkeiten nachwirken zu lassen und sich über den gesellschaftlichen Hintergrund des Benefizkonzerts und die musikalische Darbietung auszutauschen.

