
- Helge Toben
Jüchen. Nicht viele Elfjährige werden an ihrem Geburtstag für ein Live-Interview ins ARD-Morgenmagazin eingeladen. Julius Weckauf aus Jüchen-Hochneukirch am Niederrhein schon. Am Donnerstag wurde er elf, und seit Weihnachten läuft der Film „Der Junge muss an die frische Luft“ in den Kinos.
Julius Weckauf in der Hauptrolle begeistert viele Zuschauer. In dem berührenden Film geht es um die tragische Kindheit des Unterhaltungskünstlers Hape Kerkeling (54). Im Sommer 2017 wurde gedreht. Julius war da erst neuneinhalb Jahre alt.
Ein Casting stand am Anfang. „Wir wohnen in einem Dorf, da haben wir ein Geschäft. Im Geschäft sind meine Eltern von einigen Kunden darauf angesprochen worden, dass sie im Radio von einem Casting gehört hatten, in dem die Rolle des kleinen Hape gesucht wird, und sie hätten dabei sofort an mich gedacht“, berichtet Julius. Sein Vater fuhr mit ihm nach Wuppertal. Julius hatte Erfolg: 5000 andere hätten die Rolle auch gern gehabt. Erst acht Wochen vor Drehbeginn fiel die Entscheidung. „Grundsätzlich arbeite ich gerne mit Kindern, die noch nie vorher gedreht haben. Worauf es mir ankommt, ist die größtmögliche Unbefangenheit und Natürlichkeit vor der Kamera“, sagt Regisseurin Caroline Link.
Für die Dreharbeiten gingen die Sommerferien 2017 drauf – plus ein paar Wochen vorher und nachher, in denen auch die Schule ausfiel. „Noten haben nicht gelitten“, sagt Julius. 45 Drehtage gab es. Und wie war es, bei einem Film mitzumachen? „Beeindruckend, dass man mal miterlebt hat, dass so viele Leute was von einem wollen.“ Auch Hape Kerkeling trifft er beim Dreh, vorher kannte er nur eine der bekanntesten Figuren des Humoristen, Horst Schlämmer. „Hape ist ein ganz toller Mensch. Ich mag ihn unglaublich. Wir haben uns am Set öfter getroffen. Das war immer ganz cool.“ Früher wollte er mal Gärtner werden – jetzt „auf jeden Fall“ Schauspieler.